Merkel für Start von Beitrittsverhandlungen mit Albanien

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will im März den Startschuss für EU-Aufnahmeverhandlungen mit den Westbalkan-Staaten Albanien und Nordmazedonien geben.

„Wir wollen vor allen Dingen, dass wir beim kommenden Europäischen Rat im März eine Einigung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Albanien erzielen und genauso mit Nordmazedonien“, sagte Merkel heute in Berlin vor einem Gespräch mit dem albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama.

Beide Staaten hätten erhebliche Reformarbeit geleistet. „Wir werden hart daran arbeiten, dass wir im März die gewünschten Ergebnisse erzielen“, sagte die Kanzlerin in Anspielung auf den Widerstand vor allem Frankreichs, das die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit den beiden Westbalkan-Ländern gegen die Meinung der EU-Kommission und der großen Mehrheit der EU-Staaten 2019 verhindert hatte.

Für Merkel beiderseitiger Nutzen

Merkel mahnte ebenso wie Rama, dass eine Heranführung der Westbalkan-Staaten nicht nur in deren Interesse sei, sondern auch der EU nutze. Angesichts der geopolitischen Zusammenhänge in Südosteuropa wäre ein Beitritt gut für beide Seiten. Merkel hatte wiederholt auf den wachsenden Einfluss Russlands, Chinas und der Türkei in der Region hingewiesen.

Da sich die neue EU-Kommission geopolitischer aufstellen wolle, gebe es nun noch mehr Argumente für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen als früher. Auch Rama unterstrich die Bedeutung einer solchen Entscheidung. Er hatte bereits früher vor einer Destabilisierung der Region gewarnt, sollte es keine klare EU-Beitrittsperspektive mehr geben.