HRW: Verhaftungen von Demonstranten in Algerien halten an

Auch nach der Neuwahl des algerischen Präsidenten halten die Verhaftungen von Regierungsgegnern in dem nordafrikanischen Land nach Angaben von Menschenrechtlern an. Trotz des Versprechens, den Dialog mit den Demonstrantinnen und Demonstranten zu suchen, gingen die algerischen Behörden weiter gegen Aktivistinnen und Aktivisten vor und verhafteten Menschen unrechtmäßig, kritisierte Human Rights Watch (HRW) heute.

Protestierende in Algier fpordern die Freilassung inhaftierter Regierungsgegnern und -gegnerinnen
APA/AFP/Ryad Kramdi

Seit der Präsidentenwahl im Dezember seien Dutzende Aktivisten, die friedlich an Demonstrationen teilgenommen hätten, verhaftet worden. Vor fast genau einem Jahr hatten im größten afrikanischen Land Massenproteste gegen die Regierung begonnen. Teilweise waren mehr als eine Million Menschen auf den Straßen.

Die wöchentlich anhaltenden Proteste führten schließlich zum Rücktritt von Präsident Abdelaziz Bouteflika, der 20 Jahre an der Spitze Algeriens gestanden war. Die Demonstrationen gingen aber auch danach weiter. Viele sehen in Nachfolger Abdelmadjid Tebboune eine Fortsetzung der alten Eliten.