Huawei darf sich an 5G-Ausbau in Großbritannien beteiligen

Der chinesische Telekomriese Huawei darf sich unter Einschränkungen am Ausbau der superschnellen 5G-Mobilfunknetze in Großbritannien beteiligen.

Anbieter, die als risikobehaftet gelten, sollen lediglich von Kernbereichen des Netzes ausgeschlossen werden, teilte die Regierung heute nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats in London mit. Damit wäre der Weg für die Verwendung von Huawei-Technik zumindest in Teilen der Infrastruktur frei. Von der Entscheidung profitiert auch der chinesische Huawei-Wettbewerber ZTE.

Wider US-Empfehlung

Mit der Entscheidung dürfte Premier Boris Johnson Ärger bei US-Präsident Donald Trump auslösen, der dem größten Netzwerkausrüster und zweitgrößten Smartphone-Hersteller der Welt Spionage vorwirft. Die Vereinigten Staaten haben ihre Verbündeten aufgefordert, nicht mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten. Der chinesische Netzwerkausrüster wies die Spionagevorwürfe stets zurück.

Huawei begrüßte die britische Entscheidung. Sie werde dem Land eine fortschrittlichere, sicherere und kostengünstigere Telekominfrastruktur bringen, sagte Topmanager Victor Zhang.

5G soll dank extrem schneller Reaktionszeit eine Kommunikation praktisch in Echtzeit ermöglichen. Das gilt als wichtige Voraussetzung zur Fernsteuerung von Industrieanlagen und Roboterautos.

Zugleich steckt in 5G-Netzen viel mehr Computertechnik auch in Infrastruktur wie Antennen, was sie anfälliger für Spionage und Sabotage machen kann. Einige Experten warnen deshalb auch, dass in der 5G-Infrastruktur die Grenze zwischen einem besonders schützenswerten Kernnetz und weniger gefährdeten Randbereichen verschwimmt.