US-Nahost-Plan: Arabische Liga beruft Dringlichkeitssitzung ein

Die Arabische Liga hat wegen des umstrittenen US-Nahost-Plans eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Der Vizechef der Organisation, Hossam Saki, sagte heute vor Journalisten und Journalistinnen in Kairo, auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas werde an dem Treffen zur Diskussion des „sogenannten Deals des Jahrhunderts“ am Samstag in der ägyptischen Hauptstadt teilnehmen.

US-Präsident Donald Trump stellt seinen seit Jahren erwarteten Nahost-Plan heute im Beisein von Israels geschäftsführendem Regierungschef Benjamin Netanjahu in Washington der Öffentlichkeit vor.

Die außerordentliche Sitzung der Arabischen Liga findet auf Antrag der Palästinenserführung statt. Die Palästinenser waren an der Ausarbeitung des US-Plans, als dessen Architekt Trump-Schwiegersohn Jared Kushner gilt, nicht beteiligt. Sie fürchten, dass der Plan einseitig Israel begünstigen wird und erteilten ihm deshalb bereits im Vorfeld eine klare Absage.

Der einflussreiche Imam der ägyptischen Al-Ashar-Moschee, Scheich Ahmed al-Tajeb, verurteilte den Plan bei einer Konferenz in Kairo als Angriff auf die Identität der Araber und Muslime. „Ich habe mich beim Betrachten von Trump und dem israelischen Anführer absolut geschämt“, sagte Tajeb. „Sie sind jene, die planen, reden, die Kontrolle haben und für uns Probleme lösen – und kein Araber oder Muslim ist dabei“, kritisierte er.