Stau auf der Brennerautobahn A13.
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Stau und Wind

Stürmischer Aufbruch in die Ferien

Ferien im Osten, Stau im Westen: Der Beginn der Semesterferien in Niederösterreich und Wien könnte auf heimischen Straßen für lange Wartezeiten sorgen. Auch Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland und Tschechien reihen sich pünktlich zu Ferienbeginn in die Kolonnen ein. Der Start in den Urlaub könnte aber auch durch das Wetter getrübt werden: Vielerorts fällt der Wind stürmisch aus, dazu wird es extrem warm.

Wienerinnen und Wiener, die schon am Freitag aufbrechen, kommen mit Auto und Skibox womöglich nicht weit. Wie die Ö3-Verkehrsredaktion berichtet, kann sich der Ferienbeginn schon Freitagnachmittag auf den Verkehr auswirken. Sowohl auf der Südosttangente (A23) in beide Richtungen als auch auf den Zubringern zur Wiener Westausfahrt ist mit Verzögerungen zu rechnen. Staus werden auch in Linz, etwa auf der Mühlkreisautobahn (A7), erwartet.

Der klassische Skiurlaub in den Semesterferien dauert aber von Samstag bis Samstag – damit ist auch mit Beginn des Wochenendes am meisten auf den Straßen los. Wer wirklich früh aufsteht, könnte relativ glimpflich davonkommen: Ö3 prognostiziert von 8.00 bis 17.00 Uhr die meisten Staus.

Wintersport Flachau
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Bis zur Ankunft im Skigebiet kann es am ersten Ferienwochenende dauern

Westautobahn besonders staugefährdet

Besonders auf der Westautobahn (A1) muss man wohl mit Verzögerungen rechnen – viele Wiener und Niederösterreicher werden über die Westautobahn zu den Skigebieten in Salzburg und Tirol fahren. Hinzu kommen Urlauberinnen und Urlauber aus Tschechien und der Slowakei, die ebenfalls Richtung Salzburg unterwegs sein werden. Staus werden am Grenzübergang Salzburg-Walserberg erwartet, auch am Knoten Salzburg Richtung Tauernautobahn (A10) kann der Verkehr zum Stehen kommen.

Spätestens in Tirol werden auch deutsche Urlauberinnen und Urlauber die Kolonnen auf den heimischen Autobahnen vergrößern. Bei hohem Zeitverlust ist nicht nur am Steuer Geduld gefragt: Auch auf der Rückbank muss man entweder auf starke Nerven zählen oder schon beim Packen an passende Unterhaltung für die Mitfahrerinnen und Mitfahrer gedacht haben.

Zeitverlust in Tirol und Vorarlberg

Konkret heißt das: Entlang der traditionellen Staustrecken ist mit bis zu zwei Stunden Zeitverlust zu rechnen. Betroffen könnten die Fernpassstrecke (B179) und die Zillertalstraße (B169) sein. Mit Überlastung ist auch auf der Inntalautobahn (A12), speziell im Abschnitt zwischen Kufstein und Innsbruck, zu rechnen. Hinzu kommen die Winterfahrverbote an Wochenenden in Tirol, die auf einigen Landesstraßen den Transitverkehr eindämmen sollen.

Wer noch weiter in den Westen will, muss wohl auch in Vorarlberg zusätzliche Zeit einplanen. Auf der Rheintal-Walgau-Autobahn (A14) vor der Abfahrt ins Montafon und auf der anschließenden Montafoner Straße (L188) kann es ebenso stauen wie auf der Arlberg-Schnellstraße (S16) im Bereich zwischen Wald und Dalaas.

Zäher Verkehr in Salzburg und Steiermark

In Salzburg ist neben der A1 als Hauptverkehrsader auch die A10 zwischen Salzburg und der Tunnelkette Werfen ein typischer Staukandidat. Auf der Pinzgauer Straße (B311) im Raum Bischofshofen, St. Johann und Saalfelden kann es urlaubsbedingt ebenfalls eng werden.

Wintersport Flachau
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Der Osten startet in die Ferien – Staus gibt es aber vor allem im Westen

Freilich staut es nicht nur im Westen – auch wer etwa in die Steiermark unterwegs ist, muss weniger Zeit zum Ski-, dafür mehr Zeit zum Autofahren einplanen. Die Pyhrnautobahn (A9) im Bereich Wald und Selzthal ist staugefährdet, auch im Ennstal bei Liezen und Trautenfels könnte es zu Wartezeiten kommen.

Bahn als Option, neue Vignette wird Pflicht

Die Bahn ist in manchen Fällen – vor allem für jene, die sonst am Steuer säßen – eine gemütlichere Option für die Anreise. Doch auch hier ist Vorsicht geboten – schon jetzt wird auf den Seiten der ÖBB auf einigen Strecken vor einem „starken Reisetag“ gewarnt: „Keine Sitzplatzgarantie ohne Reservierung“, heißt es etwa für manche Verbindungen zwischen Wien und Bischofshofen zu Ferienbeginn am Samstag.

Nachdem die Ferien erst im Februar beginnen, wird noch ein weiterer Faktor für Autofahrerinnen und -fahrer schlagend: Die alte Vignette ist nur noch bis 31. Jänner gültig. Spätestens am 1. Februar muss also das blaue Pickerl am Auto angebracht sein. Für den Onlinekauf der digitalen Vignette ist die Frist schon abgelaufen – diese wird erst 18 Tage nach dem Kauf gültig. Eine digitale Vignette kann aber auch bei Vertriebsstellen der ASFINAG, der Autofahrerclubs und in diversen Trafiken und Tankstellen erworben werden und ist dann sofort gültig.

Sturm und Wärme

Spätestens nach der Anreise heißt es dann, den Stress der Fahrt hinter sich zu lassen – und sich schlimmstenfalls auch vom Wetter nicht die Laune verderben zu lassen. Laut ORF-Wetterredaktion ist mit ungewöhnlich warmem Wetter zu rechnen: Am Samstag werden bis zu 17 Grad erwartet, auch in den Tagen danach soll die Temperatur bis zu 15 Grad erreichen.

Schon in den vergangenen Tagen war es windig, die Sturmböen sorgten am Dienstag sogar dafür, dass etwa im Zillertal (Tirol) Skigebiete geräumt werden mussten – mehr dazu in tirol.ORF.at. Auch zu Ferienbeginn im Osten ist es oft noch stürmisch. Am Freitag ist mit stürmischem Westwind in Ober- und Niederösterreich, Wien und in der nördlichen Steiermark zu rechnen. Am Samstag ist der Wind immer noch lebhaft. Am Sonntag ist es erneut stürmisch, auch am Montag ist mit Sturm aus dem Westen zu rechnen.

Schichtwechsel als nächste Herausforderung

Während wohl spätestens am Montag zumindest auf den heimischen Straßen wieder Normalität einkehren dürfte, dauert es nicht allzu lang bis zum ersten Schichtwechsel. Denn in der nächsten Woche starten die nächsten Bundesländer – Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg – in die Semesterferien. Spätestens dann verlagert sich der Trubel wieder von der Piste auf die Straße – es bleibt zu hoffen, dass für die Urlaubsrückkehrer die gesamte Erholung dabei nicht auf der Strecke bleibt.