Anschober erwägt Impfpflicht für Gesundheitsberufe

Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte heute am Rande der Regierungsklausur in Krems die Möglichkeit einer „Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen“ an. Konkret nannte er Gesundheitsberufe. Bis zum Sommer dieses Jahres werde man eine solche Maßnahme prüfen. Fix ist, dass es einen elektronischen Impfpass geben soll.

Rudorlf Anschober und Alexander Schallenberg
ORF.at/Roland Winkler

„Die Grippeimpfrate in Österreich ist sehr gering“, sagte Anschober. Man werde in den Wochen und Monaten vor der nächsten Grippewelle eine größere Impfkampagne starten. Bis zum Sommer soll ein Paket stehen, das auch den elektronischen Impfpass einschließt.

Coronavirus: Kontakt zu Auslandsösterreichern aufbauen

Auch für das Coronavirus habe man entsprechende Maßnahmen getroffen. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, so Anschober. Er habe den Eindruck, dass die Gesundheitsbehörden alles im Griff haben. Jeder Verdachtsfall werde direkt und sofort gemeldet. „Wir können also entsprechend eine Eingrenzung vornehmen“, so Anschober.

Das Erfreuliche sei, dass es derzeit keinen „klassisch definierten Verdachtsfall in Österreich“ gebe: Keine Person in Österreich leide derzeit an den Symptomen und stehe auch in keiner Verbindung zur chinesischen Stadt Wuhan, wo sich das Virus am stärksten ausgebreitet hat.

Derzeit befinden sich rund 3.000 Österreicher und Österreicherinnen in China, sieben davon in der Region Hubei, in der sich auch Wuhan befindet. Zu diesen Personen versuche man nun Kontakt aufzubauen, so ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg. Mit Hilfe der EU wolle man ausreisewillige Staatsangehörige zurück nach Österreich holen.