CO2-Emissionen: Langfristiger Rückgang nicht in Sicht

Die Treibhausgasemissionen in Österreich sind von 2017 auf 2018 um 3,7 Prozent gesunken und liegen nun bei 79,2 Millionen Tonnen. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht darin aber keine Trendwende – die Reduktion beruht vor allem auf einem warmen Winter und damit weniger Energieverbrauch und einem Wartungsstillstand eines Hochofens der voestalpine. 2019 dürfte die Zahl auch wieder steigen.

Dass es sich bei der Bilanz um keine Trendwende handelt – immerhin sank die Emissionszahl das erste Mal nach drei Jahren wieder –, zeigt schon der Bereich Verkehr: Hier sind die Emissionen um 0,7 Prozent gestiegen. Bei den anderen Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, gingen sie hingegen zurück, am meisten im Gebäudesektor mit minus 8,3 Prozent. Die Treibhausgasausstöße, die dem Emissionshandel zugeordnet sind (Energie und Industrieunternehmen, Anm.) sanken ebenfalls: und zwar um zwei Millionen Tonnen bzw. minus sieben Prozent.

Trotz dieser Senkungen wurde das nationale Ziel für 2018 für den Nicht-Emissionshandel-Sektor nicht erreicht: Mit 50,5 Millionen Tonnen wurden um 1,6 Millionen mehr emittiert als vorgeschrieben. Diesen Wert kann Österreich aber dank Gutschriften in der Gesamthöhe von rund 5,8 Millionen Tonnen aus den Jahren davor ausgleichen. Dank dieses Puffers dürfte Österreich auch den 2020-Wert erreichen.

Aus für Tempo 140

Im Gegensatz zu den relativ moderaten Klimazielen bis 2020 ist das EU-Ziel für Österreich bis 2030 schon wesentlich ambitionierter. Bis dahin muss Österreich eine Reduktion der CO2-Emissionen im Ausmaß von zumindest 36 Prozent gegenüber 2005 erreichen. Das könne aber nur „mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen quer durch alle Sektoren erreicht werden“, wie Gewessler gestern betonte.

Von entscheidender Bedeutung ist der Verkehr: Hier müssen sieben Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, also fast die Hälfte der insgesamt 14,2 Tonnen. Als erster Schritt wird dafür das von der Vorgängerregierung eingeführte Tempolimit von 140 km/h auf ausgewählten Autobahnabschnitten schnellstmöglich fallen. „Das war ein Zeichen in die falsche Richtung“, sagte Gewessler.

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