1,3-Milliarden-Projekt: Turkmenistan plant neue Stadt

Turkmenistan plant den Bau einer komplett neuen Stadt und stellt dafür umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro bereit. Wie das Staatsfernsehen gestern berichtete, ordnete der autoritär regierende Präsident Gurbanguly Berdymuchamedow bei der Regierung die Freigabe der Summe zum Import notwendiger Gerätschaften an. Mit der Aufsicht des Megaprojekts wurde Berdymuchamedows Sohn Serdar betraut.

In dem TV-Bericht war der Präsident während eines Hubschrauberflugs über dem Gelände der künftigen Stadt in der Region Ahal zu sehen. Serdar Berdymuchamedow führt in der zentralturkmenischen Region die Provinzregierung an.

Der Vorsitzende des turkmenischen Industrie- und Unternehmerverbands, Alexander Dadajew, lobte das Vorhaben als „beispiellos“. Durch das Projekt werde eine „Stadt für die Jahrhunderte“ entstehen, sagte Dadajew. Berichten staatlicher Medien zufolge hatte die Regierung im April vergangenen Jahres den Startschuss für das Projekt gegeben.

Seit 2006 an der Macht

Der 38-jährige Präsidentensohn Serdar Berdymuchamedow wird häufig als möglicher Nachfolger seines Vaters genannt. Berdymuchamedow regiert die ehemalige Sowjetrepublik seit 2006 mit harter Hand. Gewaltenteilung, Opposition und Pressefreiheit existieren nicht.

Internationale Menschenrechtsorganisationen werfen der autoritären Regierung regelmäßig vor, die Einnahmen aus den reichen Energievorkommen des Landes in Prestigeprojekte zu stecken, von denen die mehrheitlich arme Bevölkerung des Landes kaum profitiert.