In Teile gebrochenes Flugzeug in Istanbul
AP
Istanbul

Flugzeug brach nach Landung auseinander

Bei einer Beinahe-Katastrophe auf dem Istanbuler Airport Sabiha Gökcen ist am Mittwoch ein Flugzeug mit 177 Passagieren und Passagierinnen von der Landebahn abgekommen und auseinandergebrochen. Ein Mensch sei dabei ums Leben gekommen, sagte am späten Mittwochabend Gesundheitsminister Fahrettin Koca. 157 Personen wurden verletzt.

In einer Stellungnahme aus dem türkischen Verkehrsministerium hatte es zunächst geheißen, es habe keine Todesopfer gegeben. Insgesamt seien 32 Ambulanzen an den Unfallort geschickt worden, hieß es. Die Boeing 737-80 habe ersten Informationen zufolge „eine harte Landung“ hingelegt und sei dann ins Gelände gerutscht, sagte Verkehrsminister Mehmet Cahit Turhan. Zu den Gründen für die Bruchlandung, die wohl nur mit sehr viel Glück einigermaßen glimpflich ausging, gab es zunächst nur wenige Angaben.

In Istanbul war das Wetter am Mittwoch stürmisch und regnerisch. Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya sagte zu Journalisten, das Flugzeug sei auf dem Boden erst einmal 50 bis 60 Meter weit geschlittert und dann aus 30 bis 40 Metern Höhe in tieferliegendes Gelände gefallen. Den meisten Verletzten „geht es gut, abgesehen von ein oder zwei Personen“, sagte Yerlikaya. Türkische Medien berichteten, bei dem Unglück seien die beiden Piloten, ein südkoreanischer sowie ein türkischer Staatsbürger, schwer verletzt worden.

In Teile gebrochenes Flugzeug in Istanbul
Reuters/Murad Sezer
Die Passagiere und Passagierinnen stiegen Augenzeugenberichten zunächst alleine aus dem Flugzeug

In mehrere Teile auseinandergebrochen

Fernsehbilder zeigten, dass der vordere Teil der Maschine ganz abgerissen war, sowie schwere Brüche im hinteren Teil – dort war auf ersten Bildern ein Feuer zu sehen. Die Boeing soll aus der westtürkischen Stadt Izmir gekommen sein. Die Fluggesellschaft Pegasus bestätigte das am Abend in einer ersten kurzen Stellungnahme.

Dem Sender TRT zufolge ist das Flugzeug in drei Teile zerbrochen. Auf den TV-Bildern war auch zu sehen, wie Passagiere über eine Tragfläche nach draußen kletterten. Einem von TRT interviewten Augenzeugen zufolge verließen Passagiere und Passagierinnen das Flugzeug zunächst auf eigene Faust, Hilfe sei erst später gekommen.

In Teile gebrochenes Flugzeug in Istanbul
APA/AFP
Die Pegasus-Maschine brach bei der Landung auseinander

Nach offiziellen Angaben waren 177 Passagiere an Bord, unter ihnen auch zwei Babys, sowie sechs Crew-Mitglieder. Der Airport sei nach dem Unfall für weitere Flüge geschlossen worden, berichteten Medien. Einige würden zum großen neuen Istanbul-Flughafen umgeleitet. In einem Tweet machte die Flughafenverwaltung darauf aufmerksam, dass Flüge auch storniert würden. Passagiere sollten sich für mehr Informationen an die Fluggesellschaften wenden.

Anfang Jänner ähnlicher Vorfall

Auf dem Sabiha-Gökcen-Flughafen war erst Anfang Jänner ein Pegasus-Flugzeug von der Landebahn abgekommen. Es habe keine Verletzten gegeben, hieß es in einer Stellungnahme der Fluggesellschaft. Das Gouverneursamt der Provinz Istanbul teilte damals per Twitter mit, dass 164 Passagiere und Passagierinnen sicher aus der Maschine gebracht worden seien. Der Unfall habe sich wegen des schlechten Wetters ereignet.

Flugzeug nach Landung in Istanbul auseinandergebrochen

Eine Boeing 737 der türkischen Billigfluglinie Pegasus ist auf einem Istanbuler Flughafen bei starkem Regen von der Landebahn abgekommen und in drei Teile zerbrochen.

Bei einer anderen Beinahe-Katastrophe waren im August 2018 in einer Bruchlandung im Norden Mexikos alle 103 Insassen einer Maschine der Aeromexico mit dem Leben davongekommen. Ursache des Unglücks war schlechtes Wetter. 2016 entkamen in Dubai 300 Menschen der Katastrophe, als eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Emirates nach der Landung in Flammen aufging und ausbrannte.

2010 überlebten 126 Menschen wie durch ein Wunder die Bruchlandung ihres Flugzeugs auf der kolumbianischen Karibik-Insel San Andres. Die Maschine zerbrach auf der Landepiste in drei Teile, ging aber nicht in Flammen auf. Ein Passagier starb allerdings an einem Herzanfall.