Coronavirus: Zahl der Toten steigt auf 563

Die Zahl der Toten durch das neue Coronavirus in China ist so stark gestiegen wie noch nie. Innerhalb eines Tages waren bis heute 73 neue Todesfälle zu beklagen, wie die chinesische Gesundheitskommission in Peking berichtete. Damit legte die Zahl der Toten in China auf insgesamt 563 zu. Die bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit kletterten auch wieder stark um 3.694 auf 28.018 Fälle. Die Kommission sprach von mehr als 24.000 Verdachtsfällen.

Nach der Entdeckung von Virusinfektionen an Bord wurden in Japan und Hongkong zwei Kreuzfahrtschiffe mit rund 7.000 Passagieren und Passagierinnen sowie Besatzungsmitgliedern festgesetzt. Nachdem am Vortag bereits zehn Fälle auf dem Schiff „Diamond Princess“ vor Yokohama bestätigt worden waren, kamen heute zehn weitere Nachweise hinzu, wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Betroffenen würden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Zweites Schiff betroffen

Insgesamt 2.666 Passagiere, etwa die Hälfte davon aus Japan, sowie 1.045 Crewmitglieder sollen zunächst für weitere 14 Tage an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weiter gehen. Mit den neuen Fällen stieg die Zahl der Ansteckungen in Japan auf 45.

Kreuzfahrtshiff Diamond Princess im Hafen von Yokohama
AP/Kyodo News/Kenzaburo Fukuhara

In Hongkong wird nach Infektionsnachweisen ein zweites Schiff mit mehr als 1.800 – meist aus der chinesischen Sonderverwaltungsregion stammenden – Passagieren und 1.800 Crewmitgliedern festgehalten. Bei drei Menschen, die zwischenzeitlich mit dem Schiff der asiatischen Gesellschaft Dream Cruises gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Drei Besatzungsmitglieder sind mit Fieber in Krankenhäuser gebracht und als Vorsichtsmaßnahme unter Isolation gestellt worden.

240 Infektionen außerhalb Chinas

Außerhalb von Festland-China sind in mehr als einem Dutzend Ländern rund 240 Infektionen bestätigt. In Hongkong und auf den Philippinen waren zwei Tote zu beklagen. In Deutschland gibt es zwölf Patienten, denen es den Umständen entsprechend gut geht.

Um die steigende Zahl der Kranken zu bewältigen, wandelt die chinesische Metropole Wuhan in der Provinz Hubei weitere Hallen und Gebäude in vorübergehende Bettenlager um. Ein Ausstellungsgelände, in dem 1.600 Betten aufgestellt wurden, nahm erstmals Patienten auf. Zwei weitere Einrichtungen werden umgewandelt und sollen 2.800 zusätzliche Betten zur Verfügung stellen. Besonders Patienten mit milden Symptomen sollen dort untergebracht werden.

Zu wenig Betten in Krankenhäusern

In Wuhan alleine stieg die Zahl der bestätigten Infektionen bis heute innerhalb eines Tages um 1.700 auf mehr als 10.100. Die 28 ausgesuchten Krankenhäuser, die für Coronafälle bestimmt sind, bieten aber nur 8.250 Betten. Die Stadt will jetzt auch noch Hotels, Schulen, Turnhallen, Sportzentren und andere Stätten in Aufnahmelager für Quarantäne, Beobachtung oder Behandlung von Patienten umwandeln, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

„Wenn eine große Zahl von Patienten mit milden Symptomen daheim lebt oder Patienten unter Virusverdacht in der Gesellschaft herumlaufen, werde sie die Hauptquelle, die das Virus verbreitet“, warnte der Präsident der chinesische Akademie für medizinische Wissenschaften, Wang Cheng, laut Xinhua. Derzeit seien mehr als 5.000 Personen zur Beobachtung in Quarantäne zentral untergebracht, weitere 20.000 seien daheim isoliert, berichtete die Staatsagentur.