Autoanschlag in Jerusalem: 14 Verletzte

Im Stadtzentrum von Jerusalem ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast und hat mindestens 14 Menschen verletzt. Wie die israelische Armee heute mitteilte, handelte es sich beim Großteil der Verletzten um Soldaten. Armee und und Polizei sprachen von einem Terroranschlag.

Polizisten am Tatort
AP/Mahmoud Illean

Der Vorfall ereignete sich etwa zwei Stunden nach Mitternacht (Ortszeit) in einer belebten Zone mit vielen Restaurants und Bars. Nach Polizeiangaben flüchtete der Fahrer oder die Fahrerin. „Die Polizei sucht nach dem Fahrzeug“, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Der Vorfall werde als möglicher „Terrorangriff“ untersucht, fügte er hinzu.

Politisch motiviert?

Nach Angaben der Armee wurden bei dem Vorfall zwölf Soldaten verletzt, einer davon schwer. Der Ambulanzdienst Magen David sprach von einem lebensgefährlich Verletzten, zwölf leicht und einem „moderat“ verletzten Opfer.

Zur möglichen politischen Motivation des Täters oder der Täterin wurde zunächst nichts bekannt. In der Vergangenheit hat es jedoch immer wieder von Palästinensern verübte Anschläge mit Autos auf israelische Soldaten oder Zivilisten gegeben.

Tägliche Auseinandersetzungen

Der Vorfall ereignete sich inmitten erheblicher Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern. Bei einem anderen Vorfall erschossen israelische Soldaten im besetzten Westjordanland heute einen jungen Palästinenser. Dieser habe in Dschenin Steine auf die Soldaten geworfen, sagten Palästinenser. Ein Militärsprecher erklärte, Palästinenser hätten geschossen und Bomben auf die Soldaten geworfen.

Seit der Vorstellung des Nahost-Plans durch US-Präsident Donald Trump vor mehr als einer Woche gab es an der Grenze Israels zum Gazastreifen fast täglich militärische Auseinandersetzungen. Militante Palästinenser attackierten den Süden Israels mit Raketen, Mörsergranaten oder Brandballons, worauf Israel seinerseits mit Vergeltungsangriffen reagierte.

Trumps Nahost-Plan sieht eine „realistische Zweistaatenlösung“ mit Jerusalem als „ungeteilter Hauptstadt“ Israels vor. Die Palästinenser sollen dem Plan zufolge unter Bedingungen die Möglichkeit erhalten, einen eigenen Staat zu gründen – allerdings ohne das strategisch und wirtschaftlich wichtige Jordantal im Westjordanland und ohne Ostjerusalem als Hauptstadt. Die Palästinenser hatten Trumps Plan umgehend abgelehnt.