Schneemangel in Japan: Pläne für Olympia wackeln

Die japanische 55.000-Einwohner-Stadt Minamiuonuma in der Präfektur Niigata ist für die Organisation der heuer stattfindenden Olympischen Sommerspiele in Tokio von besonderer Bedeutung. Denn aus Minamiuonuma und den umliegenden Regionen soll massenhaft Schnee zu den Veranstaltungsstätten gebracht werden – mit Kühlsäcken soll der Hitze um die Stadien begegnet werden. 100 Tonnen Schnee sind nötig.

Nur 15 Prozent der Durchschnittsmenge

Doch die Pläne könnten bald auf Eis gelegt werden: Denn Minamiuonuma fehlt es derzeit an Schnee. Nach Angaben der Japan Meteorological Agency lag die Schneemenge in der Gegend verglichen mit den Durchschnittsmengen der Vorjahre bei gerade einmal 15 Prozent. „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so wenig Schnee wie in dieser Saison gehabt zu haben“, sagte Mutsumi Seki, ein Offizieller in Minamiuonuma, zur „Japan Times“.

Schneelager gebaut

Vor zwei Jahren hatte Minamiuonuma ein 2.500 Quadratmeter großes Schneelager gebaut, in dem bis zu 1.600 Tonnen Schnee eingelagert werden können. Der Bau folgte der Idee, bei den Olympiaveranstaltungen im sommerlich heißen Tokio für Abkühlung zu sorgen. 10.000 größere und kleinere Kühlsäcke sollten dafür abgefüllt werden.

Auch hat die Schneeknappheit unmittelbare Auswirkungen auf die Region: So können derzeit zwei der zehn Skigebiete in der Gegend nicht betrieben werden. Außerdem musste die Stadt ihr jährliches Schneefest absagen.