Deutschland restituiert NS-Raubkunst

Deutschland restituiert mehrere Gemälde und eine Bibliothek aus seinen Beständen an die Erben von Opfern nationalsozialistischer Verfolgung. Dazu zählen auch drei Arbeiten von Ferdinand Waldmüller (1793–1865). Die drei Waldmüller-Arbeiten musste die als Jüdin verfolgte Irma Löwenstein vor ihrer Emigration 1938 aus Wien nach Großbritannien verkaufen, bevor die Gemälde in die Reichskanzlei kamen.

Das Bild „Fourage im 66er Krieg“ von Friedrich Kaiser (1815–1890) stammt hingegen aus der Sammlung des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse (1843–1920). Seine Tochter Felicia Lachmann-Mosse und ihr Ehemann Hans waren nach der Machtübernahme der Nazis extremen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt und mussten ihr Vermögen an eine NS-kontrollierte Gesellschaft überschreiben. Das Gemälde wurde 1934 versteigert und gelangte später in Reichsbesitz.

Zur Bibliothek des ebenfalls als Jude verfolgten Wiener Rechtsanwalts Ludwig Töpfer gehörten Erst- und Gesamtausgaben deutscher Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts, Weltliteratur in deutschen Erstausgaben sowie wertvolle Almanache und Einzelbände. Bei der Flucht nach Paris 1939 konnte die Familie die Büchersammlung zwar mitnehmen, war dann aber gezwungen, die Bibliothek zu verkaufen, um die weitere Emigration zu finanzieren und damit ihr Leben zu retten.