Militärausgaben weltweit sehr stark gestiegen

Die weltweiten Militärausgaben haben sich laut einer aktuellen Studie im vergangenen Jahr um vier Prozent erhöht. Das sei der höchste Anstieg seit zehn Jahren, heißt es in dem Bericht des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS), der heute bei der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt wurde.

Die beiden Länder mit den weltweit höchsten Militärbudgets, die USA und China, investierten im Vergleich zum Jahr 2018 jeweils 6,6 Prozent mehr in ihre Streitkräfte. Die US-Ausgaben wuchsen um 53,4 Mrd. Dollar – die Summe entspricht in etwa dem gesamten Verteidigungshaushalt Großbritanniens, dem sechstgrößten Budget weltweit.

Potenzielle Konflikte

Das IISS verwies auch auf zunehmende Spannungen zwischen den Großmächten und ein „erhöhtes Gefühl der Bedrohung“. Dazu hätten unter anderem die Aufkündigung des INF-Abrüstungsvertrags zwischen den USA und Russland sowie der Aufstieg Chinas beigetragen. Auch regionale Konflikte wie jene in der Ukraine und Libyen trugen zu der Entwicklung bei, ebenso wie die Präsentation neuer Waffen durch China und Russland.

In Europa belief sich der Anstieg der Militärausgaben der Studie zufolge auf 4,2 Prozent. Grund hierfür seien unter anderem die „Unsicherheiten in Bezug auf Russland“, sagte IISS-Direktor John Chipman.