Krankenversicherung: SVS bis 2023 im Plus

Anders als die zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zusammengefassten Gebietskrankenkassen erwartet die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS) bis 2023 Bilanzüberschüsse und erst 2024 ein leichtes Minus. 2020 wird für die Sparte Krankenversicherung ein Gewinn von 39,7 Mio. Euro ausgewiesen – der über die Jahre schrumpft, bis 2024 dann ein leichtes Minus von 1,1 Mio. Euro erwartet wird.

Die aus der SVA (Gewerbliche) und der SVB (Bauern) fusionierte SVS ist nicht nur für die Krankenversicherung, sondern auch für Unfall- und Pensionsversicherung von rund 1,2 Millionen Versicherten zuständig. Sie verwaltet ein Gesamtgebarungsvolumen von 9,5 Mrd. Euro. Zwei Mrd. davon entfallen auf die Krankenversicherung. Die größten Ausgabenposten heuer sind 560 Mio. Euro an die Spitäler, 500 Mio. für ärztliche Hilfe und rund 380 Mio. für Arznei- und Heilmittel.

Obmann: Solide und stabile Gebarung

Die Sparte Krankenversicherung bilanziert für 2019 mit einem vorläufigen Ergebnis von 27,4 Mio. Euro positiv, geht aus einer Aufstellung der SVS hervor. Nach dem Ertrag von 39,7 Mio. Euro im heurigen Jahr werden für 2021 37,6 Mio., 2022 21,5 Mio. und 2023 noch einmal ein Gewinn von 10,2 Mio. Euro erwartet. Für 2024 rechnet die SVS mit einem Verlust von 1,1 Mio. Euro.

Insgesamt sei das eine „solide und stabile Gebarung“, beurteilte SVS-Obmann Peter Lehner die Fusion von SVA und SVB positiv. Die SVS könne als Beitrag zur – von Türkis-Blau bei der Kassenreform versprochenen – „Patientenmilliarde“ bereits jetzt investieren, nämlich mit dem neuen Ärztevertrag und der Senkung der KV-Beiträge auf 6,8 Prozent.

Die Verluste der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hatte Lehner – er ist auch Vorsitzender im Dachverband der Sozialversicherungsträger – nicht durch die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen begründet gesehen, sondern durch „Beschlüsse der roten Selbstverwaltung“ und damit heftige Kritik hervorgerufen. Eine Hilfe der SVS über einen Strukturausgleich lehnte er bereits ab. Die ÖGK erwartet laut Gebarungsvorschau steigende Verluste, heuer in Höhe von 175,3 Mio. Euro und 2024 dann schon 544 Mio.