Evakuierung nach Überflutung durch Sturm Dennis in Wales
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Sturm in Großbritannien

Überflutungen nach Rekordregenmengen

Das Sturmtief „Dennis“ hat mit etwa 600 Hochwasserwarnungen am Sonntag in England einen traurigen Rekord gebrochen. Nie zuvor sind der Umweltagentur zufolge an einem einzigen Tag in dem britischen Landesteil so viele Warnungen veröffentlicht worden. Der Sturm habe am Wochenende solche Regenmengen mit sich gebracht, wie sie sonst nur in einem Monat fallen.

Als lebensbedrohlich stuften die Experten zwischenzeitlich die Lage in Teilen von Wales ein. Hubschrauber und Schlauchboote brachten Menschen aus ihren gefluteten Häusern. In der Kleinstadt Pontypridd am Fluss Taff waren Autos in den Wassermassen kaum noch zu sehen.

Neben Wales und England waren auch Teile Schottlands betroffen. Helfer konnten in letzter Minute die Insassen eines im Wasser treibenden Fahrzeugs befreien. Viele Zugsstrecken und Straßen wurden gesperrt. Nach Angaben der britischen Meteorologiebehörde wird der Höhepunkt des Unwetters und der Überschwemmungen erst am Montag oder Dienstag erreicht.

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Überflutung nach Sturm Dennis in Großbritannien
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In Teilen von Wales traten Flüsse meterweit über die Ufer
Überflutung nach Sturm Dennis in Großbritannien
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Selbst Feuerwehrautos blieben am Wochenende in den Fluten stecken
Evakuierung nach Überflutung in Großbritannien
AP/Ben Birchall
Im westenglischen Dorf Lindridge mussten mehrere Familien von den Einsatzkräften aus ihren vom Wasser eingeschlossenen Häusern befreit werden
Schäden durch Sturm Dennis in Großbritannien
APA/AFP/Ben Stensall
In Herne Bay im Südosten Englands stürzte ein Gebäude ein und beschädigte mehrere Autos
Schäden durch Sturm Dennis in Großbritannien
APA/AFP/Ben Stensall
Mit bis Windspitzen von über 100 km/h fegte der Sturm am Samstag und Sonntag über Teile Großbritanniens
Überflutung nach Sturm Dennis in Großbritannien
Reuters/Rebecca Naden
Überflutete Felder bei St Clears im Süden von Wales
Überflutung nach Sturm Dennis in Großbritannien
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Ein Reisebus versinkt in den Fluten
Ein Airbus A380 landet bei scharfem Seitenwind in Heathrow
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Wackelige Landung auf dem Flughafen Heathrow. Zahlreiche Flüge von und nach Großbritannien wurden am Wochenende gestrichen.

Zweiter Sturm innerhalb von sieben Tagen

Da exakt eine Woche zuvor bereits Sturmtief „Ciara“ – in Deutschland „Sabine“ genannt – für Überschwemmungen und extrem nasse Böden gesorgt hatte, befürchteten die Experten nun größere Schäden. Soldaten halfen den erschöpften Einwohnern im nordenglischen Calderdale, die noch unter den Schäden des letzten Sturms leiden.

Hunderte Flüge fielen am Wochenende wegen des Unwetters in Großbritannien aus, vor allem bei der Airline easyJet, aber auch etliche Flüge von British Airways. Betroffen waren Zehntausende Passagiere, von denen viele wegen der Schulferien verreisen wollten.

Brandungswelle während Sturm Dennis in Großbritannien
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Spektakuläres, aber gefährliches Schauspiel an der Küste Englands

Zwei Tote im Meer

Zwei Menschen waren am Samstag leblos in der rauen See an der Südostküste Englands entdeckt worden. In einem Fall geht die Polizei inzwischen aber davon aus, dass der Sturm nichts mit dem Tod zu tun hat. Der andere Mann war von einem Tanker ins Meer gefallen.

Auch in Wales ereignete sich ein tödliches Unglück: In Ystradgynlais war ein Mann in einen Fluss gestürzt und konnte nur noch leblos geborgen werden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Hochwasseralarm in Großbritannien

Im Gefolge des Sturmtiefs „Dennis“ traten in England, Wales und Schottland Flüsse über die Ufer. Einsatzkräfte mussten Menschen aus ihren überfluteten Häusern retten.

Sturmalarm auch in Frankreich und Belgien

Für heftige Regenfälle und Sturmwarnungen sorgte „Dennis“ am Wochenende auch in Teilen Belgiens, vor allem an der Küste. Aber auch in Brüssel und Namur warnten die Behörden vor dem Aufenthalt in Parks – die Alarmstufe Gelb wurde ausgerufen.

In Frankreich waren mehrere Regionen betroffen, rund 14.000 Haushalte – etwa in der Normandie – waren zwischenzeitlich ohne Strom. Die Feuerwehren meldeten Hunderte Einsätze – großteils wegen umgestürzter Bäume sowie Ästen auf Straßen und Gleisen. Entsprechend kam es auch zu Verzögerungen im Zugsverkehr, meldete die SNCF laut „Le Monde“.