EU-Kommissar: Griechenland verantwortlich für Lage auf Inseln

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, hat Griechenland zur Verbesserung der Lage in den griechischen Flüchtlingslagern aufgefordert. „Die EU hat Griechenland in den vergangenen Jahren etliche Millionen Euro bereitgestellt, um das dortige Asylsystem und die Versorgung der Flüchtlinge zu verbessern“, sagte Lenarcic den Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe.

Die EU dürfe die Regierung in Athen damit nicht allein lassen. „Zugleich ist mir wichtig zu sagen: Griechenland ist verantwortlich, die Lage auf den griechischen Inseln zu verbessern“, sagte der EU-Kommissar.

Lenarcic sagte, er halte ein neues EU-Paket humanitärer Hilfe für möglich, um die aktuelle Krise zu bekämpfen. „Ich bin offen für eine weitere Millionenhilfe für Griechenland, wenn die Mitgliedsstaaten sich dafür entscheiden“, zitierten die Zeitungen den Kommissar. „Aber die Verbesserung der humanitären Lage in den Camps liegt somit vor allem in der Verantwortung der griechischen Regierung.“

Es gehe darum, Ankunftszentren, Asylverfahren und Verteilungsmechanismen aufzubauen. „Nur 2015 bis 2018, als Hunderttausende auf den Inseln in der Ägäis strandeten, hat die EU auch mit humanitären Gütern geholfen“, sagte Lenarcic. Jetzt griffen andere Instrumente.

In und um die Registrierlager auf den Inseln der Ostägäis harren mehr als 42.000 Menschen aus. Täglich setzen weitere Menschen aus der Türkei über.