Alitalia kürzt Langstreckenrouten und schrumpft Flotte

Bei der krisengeschüttelten Alitalia steht alles auf Sparkurs. Wollte die italienische Fluggesellschaft noch bis vor Kurzem verstärkt in Langstreckenflüge zum Neustart investieren, so hat der neue Insolvenzverwalter der Airline, Giuseppe Leogrande, die Streichung zweier interkontinentaler Flugverbindungen ab April beschlossen. Zudem solle die Flotte verkleinert werden, berichteten italienische Medien.

Ab April verzichtet Alitalia auf die Routen Rom – Seoul und Rom – Santiago de Chile. Nach Ablaufen des Leasingvertrags will Alitalia zudem auf zwei Maschinen des Typs A330 und auf eine Boeing 777-300 verzichten, die Langstreckenflüge bedienen. Auch einige Maschinen für Mittelstreckenflüge sollen verkauft werden.

Gewerkschaften drohen mit weiteren Streiks

Die Pläne Alitalias treiben die Gewerkschaften auf die Barrikaden, die um die Zukunft der maroden Airline bangen. Sie planen weitere Streiks neben einem bereits für 25. Februar angekündigten Arbeitsausstand.

Im Dezember hatte die Regierung in Rom einen weiteren Überbrückungskredit in Höhe von 400 Mio. Euro für Alitalia genehmigt. Damit solle der Flugbetrieb der Gesellschaft vor einem möglichen Verkauf bis zum 31. Mai 2020 gesichert werden, wie es hieß.

Die staatlichen Kredite für die Fluggesellschaft summieren sich auf nunmehr rund 1,3 Mrd. Euro. Es gilt als unwahrscheinlich, dass das Unternehmen diese jemals zurückzahlen kann. Damit würden die Kredite aus Sicht der EU-Kommission aber zu unerlaubten Subventionen. Alitalia fliegt derzeit mit knapp 11.000 Beschäftigten etwa 350 Mio. Euro Verlust im Jahr ein.