Syrien: Erdogan droht mit Militäreinsatz in Idlib

Der Konflikt zwischen der Türkei und den von Russland unterstützten syrischen Streitkräften im Nordwesten Syriens spitzt sich weiter zu. Ein türkischer Einsatz gegen syrische Streitkräfte stehe in der Provinz Idlib „unmittelbar bevor“, sollten sich diese nicht bis zum Monatsende hinter türkische Militärposten in der Region zurückziehen, so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan heute in Ankara.

Die türkischen Truppen könnten „ohne Vorwarnung eines Nachts auftauchen“, sagte Erdogan. „Das sind unsere letzten Warnungen.“ Die Gespräche mit Russland als Verbündetem der syrischen Streitkräfte gingen weiter, sie hätten jedoch bisher kein „Ergebnis, das wir wollen“, gebracht. „Wir sind sehr weit von dem Punkt entfernt, den wir erreichen wollen.“

Moskau warnte die Türkei vor einem solchen Angriff. Unterdessen wird die humanitäre Lage für die Flüchtlinge in der Region immer kritischer. Seit Anfang Dezember haben rund 900.000 Menschen nach Angaben der Vereinten Nationen das umkämpfte Gebiet verlassen. Noch nie seit Kriegsbeginn 2011 flohen so viele Menschen innerhalb so kurzer Zeit. Der Konflikt habe „ein schreckliches Ausmaß erreicht“, sagte der UNO-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Die Menschen seien traumatisiert und gezwungen, bei eisigen Temperaturen draußen zu schlafen, weil die Lager voll seien.