Erdgasstreit: Frankreich schickt Flugzeugträger nach Zypern

Vor dem Hintergrund andauernder Spannungen um die Ausbeutung von Erdgasvorkommen vor Zypern zeigt Frankreich Flagge in der Region. Heute lief der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle im zypriotischen Hafen von Limassol ein. Zuvor habe das Flaggschiff der französischen Kriegsmarine Manöver zusammen mit zypriotischen Einheiten durchgeführt, berichtete das zypriotische Fernsehen (RIK).

Als Grund für die deutliche französische Militärpräsenz in Zypern gilt die Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern. Das französische Energieunternehmen Total ist an den Erkundungen beteiligt.

Auch Türkei zeigt militärische Präsenz

Diese Erdgasvorkommen haben zu schweren Spannungen zwischen Ankara und Nikosia geführt. Die Türkei erkennt Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprioten ab. Türkische Schiffe befinden sich als Reaktion ohne die Genehmigung der Regierung in Nikosia in der Region südlich und westlich der Mittelmeer-Insel und erkunden dort Rohstofflagerstätten.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hatte vergangene Woche die Inselrepublik besucht und der Regierung unter Präsident Nikos Anastasiades die Solidarität Frankreichs im Streit mit der Türkei um die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) ausgesprochen. Auch die EU hat wiederholt die türkischen Aktionen verurteilt und droht der Türkei mit Sanktionen.