Idlib: Erdogan will von Deutschland und Frankreich Hilfe

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert von Deutschland und Frankreich Hilfe zur Lösung der Krise in der syrischen Provinz Idlib. Die Angriffe in der an die Türkei grenzenden Region müssten gestoppt werden, sagte Erdogan heute nach Angaben seines Präsidialamts in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

In Idlib hat eine von Russland geleitete Offensive syrischer Regierungstruppen gegen Rebellen zahllose Zivilisten in die Flucht getrieben. Merkel und Macron hatten erst gestern am Rande des EU-Gipfels mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und einen sofortigen Stopp der Kämpfe in Idlib gefordert.

Erdogan: Telefonat mit Putin „entscheidend“

Erdogan kündigte zudem ein Telefonat mit Putin an. Das Gespräch werde entscheidend sein für das weitere Vorgehen der Türkei, sagte er vor Journalisten. Die Türkei werde ihre Truppen nicht aus der Provinz Idlib zurückziehen. Erdogan ergänzte, sein Land arbeite weiter an einer 30 bis 35 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ in Nordsyrien an der Grenze zur Türkei, in der syrische Geflüchtete Zuflucht finden könnten.

In ihrem Gespräch mit Putin hatten Merkel und Macron einem Sprecher der deutschen Bundesregierung zufolge ihre Bereitschaft erklärt, sich gemeinsam mit Putin und Erdogan zu treffen, um eine politische Lösung zu erzielen. Das russische Präsidialamt bestätigte, dass in Moskau über die Möglichkeit eines Syrien-Gipfels in dieser Konstellation diskutiert werde.

Zugleich wies das Verteidigungsministerium in Moskau Berichte zurück, dass in Idlib Hunderttausende in Richtung Türkei auf der Flucht seien. Unter anderem Drohneneinsätze hätten ein anderes Bild ergeben. Erdogan sagte, der Vierergipfel sei von Macron und Merkel ins Gespräch gebracht worden. Putin habe noch nicht auf den Vorschlag geantwortet.