Erdogan kündigt Syrien-Gipfel für 5. März an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen Syrien-Gipfel mit Russland, Deutschland und Frankreich zur Lage in der umkämpften syrischen Provinz Idlib angekündigt. Erdogan sagte gestern in einer Rede, er werde am 5. März mit Russlands Präsident Wladimir Putin, der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammenkommen.

Dabei wolle er „erneut“ über die Situation beraten, sagte Erdogan heute. Er hatte am Vortag in einem Telefonat mit Merkel und Macron „konkrete Maßnahmen“ Deutschlands und Frankreichs gefordert, um eine „humanitäre Katastrophe“ in Idlib zu verhindern. In einem weiteren Telefonat rief er Putin dazu auf, die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad „in die Schranken zu weisen“.

Nach Angaben der deutschen Regierung ging es in dem Telefonat von Merkel, Macron und Erdogan auch um einen von der Kanzlerin und dem französischen Präsidenten vorgeschlagenen Vierergipfel zu Syrien. Wie ein deutscher Regierungssprecher sagte, plädierten alle drei Gesprächspartner für „ein zeitnahes gemeinsames Treffen“ mit Putin.

Hunderttausende auf der Flucht

In Idlib und benachbarten Provinzen im Nordwesten Syriens geht die syrische Armee seit Dezember mit Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und dschihadistische Milizen vor. Der syrische Machthaber Assad will die letzte Milizenhochburg wieder unter seine Kontrolle bringen. Die Türkei steht aufseiten der Gegner Assads.

Seit Anfang Dezember sind nach UNO-Angaben rund 900.000 Menschen aus dem umkämpften Gebiet geflohen. Viele von ihnen leben unter katastrophalen Bedingungen in der Grenzregion an der Grenze zur Türkei.