China verschiebt Volkskongress wegen CoV-Epidemie

Wegen der Coronavirus-Epidemie verschiebt China die jährliche Tagung des Nationalen Volkskongresses, die am Donnerstag kommender Woche beginnen sollte. Das berichtete heute der Staatssender CCTV. Es handelt sich um die erste Verschiebung seit 35 Jahren. Das Parlament mit rund 3.000 Mitgliedern tritt alljährlich Anfang März für eine zehntägige Tagung zusammen.

Der Nationale Volkskongress ist das höchste politische Organ Chinas, hat aber faktisch keine Entscheidungsbefugnisse. Wichtig sind die Tagungen vor allem deswegen, weil sich dort die politische Führung des Landes – von Präsident Xi Jinping abwärts – erklärt und etwa auch das Budget abgesegnet wird.

Zahl der Toten in China steigt sprunghaft

Die Zahl der Toten durch das Coronavirus in China stieg sprunghaft. Die Gesundheitskommission berichtete heute in Peking weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle – so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Auch in Südkorea, wo sich gerade ein größerer Ausbruch entwickelt, wurden zwei neue Tote durch die Lungenkrankheit und 161 neu entdeckte Infektionen gemeldet.

Damit gibt es schon 763 Ansteckungen und sieben Todesfälle in Südkorea. In keinem anderen Land außerhalb Chinas, wo das Virus im Dezember ausgebrochen war, wurden bisher mehr Infektionen gemeldet. China rät unterdessen der eigenen Bevölkerung von US-Reisen ab. Chinesen würden dort wegen „übertriebener“ Coronavirus-Maßnahmen unfair behandelt, so Peking.

In Südkorea wurden mittlerweile Tausende Soldaten unter Quarantäne gestellt. Nordkorea wiederum stellte pauschal alle Ausländerinnen und Ausländer unter Quarantäne.

Erster Todesfall in Bahrain

In Bahrain gibt es unterdessen den ersten Toten. Wie die Behörden des Königreichs am Persischen Golf mitteilten, handelte es sich um einen Bürger des Landes, der zuvor im Iran gewesen war.

In Kuwait gibt es indes drei neue Coronavirus-Fälle. Auch dabei handelte es sich um Personen, die aus dem Iran eingereist waren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KUNA. Die Infizierten, darunter auch ein saudischer Staatsbürger, zählten zu einer Gruppe von 700 Personen, die in der Vorwoche aus der iranischen Stadt Maschhad ausgeflogen worden waren.