Eröffnet wurde die Trauerfeier im Staples Center von Popstar Beyonce, die ihre Hits „XO“ und „Halo“ sang, wie die US-Nachrichtenagentur AP berichtete. „Ich bin hier, weil ich Kobe liebe“, so Beyonce. Moderiert wurde die Feier von Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel. Insgesamt nahmen rund 20.000 Menschen teil.
Witwe Vanessa Bryant hielt eine Lobrede für ihren verstorbenen Mann und die ebenfalls umgekommene Tochter Gianna. „Er war der wunderbarste Ehemann“, sagte sie über Bryant. „Kobe liebte mich mehr, als ich jemals ausdrücken oder in Worte fassen konnte. Ich war Feuer. Er war Eis. Manchmal war es umgekehrt. … Er war mein Ein und Alles.“
Über ihre Tochter sagte die Witwe: „Ihr Lächeln war wie Sonnenschein. Sie lächelte immer über das ganze Gesicht, wie ich. Kobe sagte immer, sie sei wie ich. Sie hatte mein Feuer, meine Persönlichkeit und meinen Sarkasmus. Im Inneren war sie sanft und liebevoll. Sie hatte das beste Lachen. Es war ansteckend. Es war rein und aufrichtig.“
Staples Center war Heimspielstätte für Bryant
Im Staples Center, einer Arena in Downtown Los Angeles, war auch schon der Abschied von Michael Jackson gefeiert worden. Für die Familie, Freunde und Fans von Bryant hat der Ort jedoch auch eine ganz besondere Bedeutung, schließlich war der Basketballstar hier 20 Jahre lang als Teammitglied der LA Lakers in Aktion zu sehen.
Zu den Trauernden gehörten auch Größen der Lakers wie Kareem Abdul-Jabbar, Magic Johnson und Pau Gasol. NBA-Kommissar Adam Silver schloss sich Michael Jordan, Phil Jackson und Dutzenden von aktuellen NBA-Spielern an, darunter Stephen Curry und Kyrie Irving. Berühmtheiten wie Kanye West, Kim Kardashian, Jennifer Lopez und Alex Rodriguez nahmen ebenfalls teil.
Ein Tribut für die Nummer 24
Auch der Termin der Trauerfeier am 24.2. hat symbolische Bedeutung: Die Trikotnummer 24 trug Bryant in den letzten Jahren seiner Spielerkarriere bei den LA Lakers, die 2 war die Trikotnummer Giannas. Die Tickets für die Trauerfeier kosteten zwischen 24,02 und 224 Dollar (rund 22 bis 206 Euro). Für die Veranstaltung wurde inmitten der Arena eine Bühne mit den Dimensionen 24 mal 24 Fuß (7,3 Meter mal 7,3 Meter) errichtet.
Für die Arbeiter des Staples Centers, die die Multifunktionsarena innerhalb von nur zwei Stunden nach der Trauerfeier in einen Basketballcourt zurückverwandeln müssen, ist die Transformation an sich kein ungewöhnlicher Vorgang – in diesem speziellen Fall dennoch eine besondere Herausforderung, beschrieb Staples-Center-Chef Lee Zeidmann gegenüber der „LA Times“. „Viele Menschen, die hier in der Arena arbeiten, hatten mit Bryant zu tun und kannten ihn viele Jahre lang“, so Zeidman. Der Star sei immer hilfsbereit gewesen.
Weltweite Bestürzung nach Hubschrauberabsturz
Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team. 2016 beendete er seine Karriere.
Vorige Woche wurde bekannt, dass Bryant zusammen mit sieben weiteren Spielern für die Basketball Hall of Fame nominiert wurde. Eine Entscheidung fällt Anfang April, die Aufnahme in die Hall of Fame erfolgt dann im August. Es gilt als sicher, dass Bryant in die Ruhmeshalle in Springfield im Bundesstaat Massachusetts einziehen wird.
Bryants Privathubschrauber war Ende Januar nordwestlich von Los Angeles bei dichtem Nebel abgestürzt. Alle neun Insassen kamen ums Leben, unter ihnen Bryant und seine 13-jährige Tochter Gianna. Das Unglück und der Tod des 41-jährigen Superstars lösten weltweit Bestürzung aus.
Witwe klagt Hubschrauberunternehmen
Die Witwe des US-Basketballstars klagte nach dem Hubschrauberunglück nun das Hubschrauberunternehmen. Das Ableben der neun Menschen sei ein „direktes Resultat des fahrlässigen Verhaltens“ des ebenfalls verstorbenen Piloten. Island Express Helicopters sei „in jeder Hinsicht stellvertretend haftbar“, berichtete die „Los Angeles Times“ am Montag von dem anstehenden Verfahren.