Assange-Anwalt beklagt Bedingungen in Gefängnis

Der Anwalt des WikiLeaks-Gründers Julian Assange hat sich über den harten Umgang der britischen Gefängnisbehörden mit seinem Mandanten beschwert. Assange seien gestern „elfmal Handschellen angelegt worden“, er sei in der Haftanstalt Belmarsh „zweimal nackt ausgezogen und in fünf verschiedene Zellen gebracht worden“, sagte Anwalt Edward Fitzgerald während des Auslieferungsverfahrens gegen Assange vor einem Gericht in London.

Prozess um Auslieferung

Assange kämpft seit gestern vor einem Londoner Gericht gegen seine Auslieferung an die USA. Dort drohen ihm im Falle einer Verurteilung 175 Jahre Haft. Fitzgerald warnte nun, dass Assanges Behandlung das „Verfahren beeinträchtigen könnte“. Er bat Richterin Vanessa Baraitser, „den Gefängnisbehörden einen Hinweis zu geben“, den Umgang mit Assange zu lockern.

Baraitser verwies darauf, dass das eine Angelegenheit der Gefängnisbeamten sei und sie nicht die Befugnis habe, diese über den Umgang mit Gefangenen zu belehren. Sie erwarte jedoch, dass Assange fair und wie jeder andere behandelt werde, fügte die Richterin hinzu.

Der 48-jährige Australier ist während des Auslieferungsverfahrens im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Südosten Londons inhaftiert. Die ersten Anhörungen finden in dieser Woche in London statt, im Mai wird das Verfahren dann fortgesetzt.