„#MeToo“-Bewegung feiert Weinstein-Verurteilung

Prominente Schauspielerinnen und Frauenrechtlerinnen haben den Schuldspruch gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen als großen Erfolg gefeiert. Damit sei eine „neue Ära der Justiz“ eingeleitet worden, sagte Tina Tchen, Präsidentin der Stiftung „Time’s Up“, die gegen sexuelle Belästigung kämpft. „Heute ist ein starker Tag und ein großer Schritt vorwärts“, schrieb die Schauspielerin Rose McGowan auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Selbst US-Präsident Donald Trump, dem von zahlreichen Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, bezeichnete das Urteil – einen Meilenstein der „#MeToo“-Bewegung – als „starke Botschaft“. „Ich denke, dass es aus Sicht der Frauen eine großartige Sache war“, sagte er heute bei seinem Besuch in Neu-Delhi.

Anwält planen Berufung

Allerdings wurde auch Kritik laut, dass Weinstein nicht in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden war. Dem 67-Jährigen drohen dennoch bis zu 25 Jahre Haft – das Strafmaß will Richter James Burke am 11. März verkünden.

Bis dahin muss Weinstein im Gefängnis bleiben. Er wurde nach dem Urteil aber zunächst einmal wegen Schmerzen in der Brust und hohen Blutdrucks in ein Krankenhaus gebracht. Das Urteil nahm der frühere Hollywood-Produzent äußerlich teilnahmslos hin. Seinem Anwalt Arthur Aidala zufolge sagte er: „Ich bin unschuldig. Wie kann so etwas in Amerika passieren?“ Die Anwälte kündigten an, in Berufung zu gehen.