Staatsbürgerschaftsgesetz: Tote bei Zusammenstößen in Indien

Bei erneuten Ausschreitungen wegen des umstrittenen Staatsbürgerschaftsgesetzes in Indien sind in der Hauptstadt Neu-Delhi mindestens 13 Menschen getötet worden. Mehr als 150 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Krankenhausmitarbeiter heute der Nachrichtenagentur AFP.

Tags zuvor waren Kundgebungen von Anhängern und Gegnern von Premierminister Narendra Modi und dessen umstrittener Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes in Straßenschlachten zwischen Hindus und Muslimen ausgeartet.

Plünderungen und Brände

Die gewaltsamen Zusammenstöße setzten sich trotz eines verhängten Versammlungsverbots fort. Örtliche Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Plünderungen, ausgebrannten Fahrzeugen und Gebäuden. Mehrere Journalisten wurden von Banden angegriffen. Die Ausschreitungen überschatteten den Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Indien.

Die Gesetzesreform ermöglicht den Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, eine vereinfachte Einbürgerung. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Kritiker werfen Modis hinduistisch-nationalistischer Partei BJP vor, die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren.