Cynthia-Nixon-Video: Abrechnung mit Sexisten

In einem Video rechnet die „Sex and the City“-Schauspielerin und Politikerin Cynthia Nixon mit den unmöglichen Ansprüchen und dem Sexismus, mit denen Frauen ihr Leben lang konfrontiert sind, ab. Das Video, das am Tag der Verurteilung von Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung publiziert wurde, breitet sich im Internet rasant aus.

Das Magazin „Girls Girls Girls“ publizierte das Video mit dem Titel „Sei eine Lady, sagten sie“, in dem Cynthia Nixon einen Text von Camille Rainville aus dem Jahr 2017 vorträgt. Das Video, das allein am ersten Tag mehr als 300.000-mal angesehen wurde, wurde von vielen im Netz dafür gelobt, dass es die oft einander ausschließenden Forderungen gegenüber Frauen offenlegt.

In dem Video wird Nixons Tonfall zusehends wütender, während sie den Druck auf Frauen beschreibt, Männern zu Diensten zu sein und wie Frauen für ihren eigenen Missbrauch verantwortlich gemacht werden.

„Sprich nicht zu laut. Rede nicht zu viel. Schüchtere nicht ein“, sagt Nixon darin. „Warum bist du so unglücklich? Sei kein Miststück. Sei nicht herrisch. Sei nicht so gefühlsduselig. Wein nicht. Schrei nicht. Fluche nicht. Erdulde den Schmerz. Beklag dich nicht.“

Die Litanei geht dann zu Aussehen und Essen über: „Iss nicht so viel. Bestell einen Salat.“ Und: „Warum isst du nicht einfach? Du siehst so ausgemergelt aus, du siehst krank aus. Männer mögen Frauen mit ein bisschen Fleisch auf ihren Knochen“ … „Schau natürlich aus. Du strengst dich zu sehr an. Du bist viel zu aufgedonnert. Männer mögen Mädchen, die es übertreiben, nicht.“

Und die Litanei an Vorwürfen endet schließlich bei den Themen Gewalt und Vergewaltigung: „Werde nicht vergewaltigt. Trink nicht zu viel. Geh nicht alleine, geh nicht zu spät aus.“ Und weiter: „Zieh dich nicht so an. Lächle Fremde nicht an. … Sag nicht Ja. Sag nicht Nein. Sei einfach eine Lady, sagten sie.“

In Reaktionen fühlten sich viele Frauen von dem Video angesprochen. Das Video sei für sie wie ein „Schlag in der Magengrube“ gewesen, so eine Userin.