Seit 2010 38 Waffen beim Heer verschwunden

Beim Bundesheer sind seit dem Jahr 2010 insgesamt 38 Waffen bzw. Waffenteile verschwunden. Auch zahlreiche Stück Munition gingen verlustig – nur jeweils ein Teil davon ist wieder aufgetaucht. Das geht aus einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des grünen Abgeordneten David Stögmüller hervor.

Unter den abhandengekommenen Waffen waren elf Sturmgewehre (StG77) und sieben Pistolen der Marke Glock (P80). Fünf der Gewehre und drei der Pistolen konnten wieder gefunden werden. In insgesamt sieben Fällen handelte es sich um Diebstahl.

Andere Ursachen waren laut der Anfragebeantwortung u. a. Verlust im Auslandseinsatz oder beim Übersetzen von Flüssen. In einigen Fällen konnte die Ursache nicht eruiert werden. An Munition gingen mehr als 4.000 Stück verloren – ein Großteil davon bei einem einzelnen Fall.

„Verletzung der Sorgfaltspflicht“

Zu den Gründen für die Waffen- bzw. Munitionsverluste heißt es, diese hätten sich „vorwiegend aus Verletzung der Sorgfaltspflicht im Zuge von Transporten bei Übungen und Einsätzen unter erschwerten Bedingungen sowie zu Auslandseinsatzdestinationen“ ergeben. „Bei Diebstahl lagen die Motive in der Regel im finanziellen Anreiz und dienten zur Befriedigung von Spielsucht und Drogenkonsum der Täter“, so die Beantwortung.

„Meist wurden die Waffen von Grundwehrdienst leistenden Soldaten, die im unmittelbaren Bereich von Waffenlagern Dienst versahen, oder im Unterkunftsbereich aus Spinden von Kameraden entwendet, wobei oft mehrere den Diebstahl begünstigende Umstände zusammentrafen. In den meisten Fällen konnten die Täter durch Ermittlungsmaßnahmen überführt werden“, hieß es in der Beantwortung.

Der grüne Verteidigungssprecher Stögmüller sagte zur APA, die Verluste seien „sehr bedenklich“ und „dass es im Zuge der Ermittlungen wenig Auffunde gab“. Ein besonderes Augenmerk will Stögmüller auch weiterhin auf mögliche Zusammenhänge der Verluste mit Netzwerken von mutmaßlichen Rechtsextremisten in Deutschland legen – was auch der Anlassfall für die Anfrage war.