Erster Fall in Afrika südlich der Sahara

Das neuartige Coronavirus hat nach Nordafrika nun auch die Region südlich der Sahara erfasst: Nigerias Gesundheitsbehörden bestätigten heute den ersten Fall der Lungenkrankheit Covid-19.

Bei dem Infizierten handle es sich um einen Italiener, der in Nigeria arbeite und aus Mailand in die Wirtschaftsmetropole Lagos zurückgekehrt sei, teilte Gesundheitsminister Osagie Ehanire mit.

Der Fall sei gestern bestätigt worden. Der Patient sei stabil und habe keine schweren Symptome. Man sei dabei, alle Menschen, mit denen der Mann seit seiner Ankunft in Nigeria in Kontakt gekommen war, zu identifizieren.

Nigeria ist damit das erste Land südlich der Sahara mit einem Fall der SARS-CoV-2-Infektion. Zuvor waren in Afrika Ansteckungen in Ägypten und Algerien gemeldet worden. Experten schätzen das Risiko einer Ausbreitung der Lungenkrankheit in Afrika als sehr hoch ein, da der Kontinent enge Verbindungen mit China hat und die Gesundheitssysteme in vielen afrikanischen Ländern schwach sind.

Über 2.000 Fälle in Südkorea

Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit gibt es in Südkorea inzwischen über 2.000 Infektionsfälle. Die Gesundheitsbehörden meldeten heute 315 neue Fälle. Damit steckten sich bisher nachweislich 2.337 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an. Es wurden 13 Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht.

Die Mehrzahl der neuen Fälle konzentriert sich weiter auf die südöstliche Millionenstadt Daegu und die umliegende Region. Seitdem die Regierung am Sonntag die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen hat, versuchen die Behörden vor allem, die Ausbreitung in Daegu einzugrenzen.

Ausbreitung in weiteren Ländern

Das Coronavirus tauchte indes auch in bisher nicht betroffenen Ländern auf. Litauen, Weißrussland und Neuseeland meldeten heute erste Infektionsfälle. In Frankreich stieg die Zahl der infizierten Menschen von bisher 18 auf 38. Das sei ein „deutlicher Zuwachs“, teilte Gesundheitsminister Olivier Veran gestern Abend in Paris mit.

Mehrere Untersuchungen liefen noch, fügte der Ressortchef hinzu. Zwölf Fälle seien wohl über eine Ansteckungskette verbunden, sagte Veran. In Frankreich sind zwei mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. In Großbritannien gibt es inzwischen 19 bestätigte Infektionsfälle.

Das Virus verbreitet sich auch in Deutschland rasch. Gestern Abend wurden in Nordrhein-Westfalen 14 weitere Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 bekannt, kurz danach vier weitere in Baden-Württemberg. Am späten Abend wurden Fällen in Hamburg und Hessen bekannt. Insgesamt stieg die Zahl der aktuellen Infektionen auf 50.