Prinz Harry und seine Frau Meghan
AP/Dominic Lipinski
Harry und Meghan

Nichts geht nach Plan

Prinz Harry und seine Gemahlin Herzogin Meghan haben sich ihren Start ins zivile Leben sicher einfacher vorgestellt. Kaum etwas geht offenbar nach Plan, wie die letzten Wochen gezeigt haben. Kanada ist nicht mehr bereit, die hohen Sicherheitskosten für das Paar und seinen Sohn Archie zu übernehmen. Auch mit der geplanten wichtigsten Einnahmequelle der Ex-Royals wird es so nichts.

Kanada kommt nur noch wenige Wochen für die Sicherheit von Harry und Meghan auf. Die kanadische Polizei werde „in den kommenden Wochen“ den Schutz einstellen, teilte das Büro von Sicherheitsminister Bill Blair am Donnerstag mit.

Das Ministerbüro verwies darauf, dass sich das Paar zum 31. März von seinen königlichen Pflichten zurückzieht. Laut einer Umfrage sind 77 Prozent der kanadischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dagegen, für die Sicherheit des mittlerweile überwiegend in ihrem Land lebenden Paares und seines Kindes aufzukommen.

Prinz Harry und seine Frau Meghan
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Meghan und Harry stellen sich der Presse

Harry wollte bei Veranstaltung nur Harry heißen

Unterdessen kehrte Prinz Harry für eine letzte Reihe öffentlicher Auftritte im Dienste des Königshauses nach Großbritannien zurück. Er bat bei einem Auftritt in Schottland offenkundig darum, nur mit seinem Vornamen angesprochen zu werden. Das geht aus einer Äußerung der schottischen Journalistin Ayesha Hazarika bei der Einführung zu einer Rede des 35-Jährigen in Edinburgh am Mittwoch hervor.

Prinz Harry und seine Frau Meghan
Reuters/Toby Melville
Das Paar verließ Großbritannien in Richtung neue Zukunft in Kanada

„Er hat deutlich gemacht, dass wir ihn alle nur Harry nennen sollen“, sagte Hazarika, wie in einem Videoclip zu hören ist, der auf Twitter kursierte. Prinz Harry trat bei der Veranstaltung der Initiative Travalyst auf. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss von Onlinereisebüros wie Booking.com und Skyscanner und dem Kreditkartenunternehmen Visa, die sich auf Betreiben Harrys für nachhaltigen Tourismus einsetzen wollen.

Im Studio mit Bon Jovi

Harry sang am Freitag mit US-Rockmusiker Jon Bon Jovi in den legendären Abbey-Road-Studios in London offenkundig im Duett. So sah es zumindest in einem kurzen Videoclip auf dem Instagram-Accounts Harrys aus. Die beiden sind darin vor einem Mikrofon zu sehen. Harry ist sichtlich nervös, atmet tief ein und reibt sich die Hände. Bon Jovi – mit Gitarre – zählt ein: „One, two, three“ – doch der Clip endet, bevor etwas zu hören ist.

In den Abbey-Road-Studios hatten die Beatles die meisten ihrer Alben aufgenommen. Der 57 Jahre alte Frontmann der Band Bon Jovi spielt dort gemeinsam mit einem Chor seine Single „Unbroken“ als Hymne für Harrys Invictus Games ein. Der Sportwettbewerb für kriegsversehrte Veteranen wird dieses Jahr im Mai im niederländischen Den Haag ausgetragen. Im Jahr 2022 kommen die Spiele nach Düsseldorf in Deutschland. Die ersten Invictus Games fanden 2014 in London statt. Es folgten unter anderem Toronto und Sydney.

Kein Titel und keine öffentlichen Gelder mehr

Das Paar wird ab dem 1. April keine offiziellen Termine mehr im Auftrag von Königin Elizabeth II. wahrnehmen. Der 35-Jährige und seine drei Jahre ältere Frau hatten zu Jahresbeginn überraschend – und offenbar ohne die Queen vorher zu konsultieren – verkündet, sich weitgehend von ihren royalen Verpflichtungen zurückziehen und finanziell auf eigenen Füßen stehen zu wollen.

Queen Elizabeth II
AP/Joe Giddens
Die Queen über ihren Enkel „not amused“

Daraufhin begannen fieberhafte Beratungen im Königshaus, an deren Ende der Buckingham-Palast mitteilte, dass Harry und Meghan nicht mehr den Titel „Königliche Hoheit“ tragen und keine öffentlichen Gelder mehr erhalten werden.

Unterschiedliche Auffassung zur Royal-Verwendung

Eine von den beiden als Ersatz geplante Einnahmequelle wird jedoch nicht sprudeln. Harry und Meghan dürfen vom Frühjahr an ihren Markennamen „Sussex Royal“ nicht mehr benutzen. Es ist ihnen auch nicht mehr gestattet, ihre neue gemeinnützige Organisation als Sussex Royal Foundation zu bezeichnen, wie ein Sprecher des Paares letzte Woche in London mitteilte.

Coverbilder von britischen zeitungen mit Prinz Harry und seinre Frau Meghan
AP/Frank Augstein
Die britische Presse beschäftigt sich ausführlich mit dem royalen Rücktritt von Harry und Meghan

Der Markenname hätte ihnen zumindest teilweise ihr neues Leben finanzieren sollen. Das Paar hat bereits viel Geld ausgegeben, um sich die Bezeichnung „Sussex Royal“ für Produkte zu sichern, wie Royal-Experte und Autor Robert Hardman dem Sender BBC berichtete.

Eine Stellungnahme von Harry und Meghan zum Thema empfanden einige britische Medien zwischen den Zeilen als nicht angemessen im Ton gegenüber Elizabeth II. So hatten die beiden etwa betont, dass die Regelung mit dem Königshaus zum Wort „Royal“ nur in Großbritannien gelte, sie diese aber weltweit befolgen würden.