Virus könnte wie Influenza dauerhaft bleiben

Das Coronavirus könnte sich wie Influenzaviren dauerhaft etablieren. „Es ist nicht anzunehmen, dass SARS-CoV-2 völlig verschwinden wird“, sagte Heinz Burgmann, Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin an der MedUni Wien. Noch sind jegliche Szenarien über den weiteren Verlauf Spekulation, warnte der Experte, doch möglicherweise bleibt das Virus.

Nach den bisherigen Erfahrungen gebe es nämlich eine eher geringe Wahrscheinlichkeit, dass das Virus ‚einschlafen‘ wird – auch die Infektiosität spricht dagegen, argumentierte der Experte. Derzeit geht man laut Burgmann davon aus, dass ein Infizierter für zwei bis drei weitere Infektionen sorgt.

Schnelle Ausbreitung möglich

Es bestehe zwar die Hoffnung, dass es im Sommer zu einer reduzierten Ausbreitung kommen könnte, aber auch hier verwies Burgmann darauf, dass das ebenfalls noch eine von mehreren Möglichkeiten sei. Sollte sich SARS-CoV-2 jedenfalls weiter halten, wäre eine kontrollierte Ausbreitung wichtig – jedoch ließe sich der jetzige Umgang mit dem neuen Virus nicht auf Dauer aufrechterhalten.

Der deutsche Virologe Christian Drosten von der Berliner Charite sagte gestern Abend im ZDF, dass es eine Frage der Geschwindigkeit wäre, in der „60 bis 70 Prozent der deutschen Bevölkerung mit diesem Virus jetzt Erfahrung machen wird“. Wenn das in mehreren Wochen – statt über einen Zeitraum von zwei Jahren – geschehe, wäre es das Schlimmste, was passieren könnte. Auch Burgmann warnte vor den Folgen einer schnellen Ausbreitung auf das öffentliche Leben und die Versorgung.

Die Gründe für das rigorose Vorgehen

Um die Ausbreitung des Virus in Österreich einzudämmen, werden weitreichende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Unter anderem können Personen, die unter Verdacht stehen, sich infiziert zu haben, tagelang unter Quarantäne gestellt werden. Virologe Christoph Steininger von der MedUni Wien erklärte gegenüber ORF.at, warum das Vorgehen gerechtfertigt ist.

Lesen Sie mehr …

Wie der Test funktioniert

Das Erbgut des Coronavirus ist vollständig sequenziert – daher ist es im Körper von Menschen mit hoher Genauigkeit nachweisbar. Wie das funktioniert und wie gefährlich der Erreger ist, erklärt die Virologin Monika Redlberger-Fritz.

Mehr dazu in science.ORF.at