D: Rechte Terrorzelle besprach Anschläge auf Moscheen

In einer Mitte Februar ausgehobenen mutmaßlichen rechtsextremen Terrorzelle sollen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ auch Anschläge auf Moscheen besprochen worden sein. Bei einem Treffen im Februar sei es auch darum gegangen, eine Moschee anzuzünden, damit Muslime Deutschland verlassen. Das habe ein Mann, der als mutmaßlicher Unterstützer in Untersuchungshaft sitzt, in einer Vernehmung gesagt, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Die Bundesanwaltschaft und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hätten aus überwachten Telefonaten und Chatnachrichten Hinweise auf die Gefährlichkeit der Gruppe erhalten. So habe der mutmaßliche Rädelsführer Werner S. auf eine Rede von Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den Worten „dieser Hochverräter“ werde „bezahlen“ reagiert.

Nach Recherchen des Südwestrundfunks hatte einer der Verdächtigen, der selbst Mitarbeiter der Polizei war, Posts geteilt, in denen Polizisten aufgefordert wurden, ihre Dienstwaffen gegen „Gesindel“ einzusetzen, und in denen zu Terroranschlägen aufgerufen wurde.

Neue Ermittlungen in Fall Lübcke

Neue Ermittlungen laufen in Deutschland auch im Fall des im Vorjahr ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Der Hauptverdächtige soll nach Berichten des „Spiegel“ und des Norddeutschen Rundfunks an einem weiteren Mordanschlag beteiligt gewesen sein.

Der deutsche Generalbundesanwalt gehe dem Anfangsverdacht nach, dass Stephan E. im Jahr 2003 an einem rechtsterroristischen Mordversuch gegen einen Kasseler Lehrer beteiligt gewesen sein könnte, berichteten beide Medien.

Ermittler hätten in verschlüsselten Dokumenten auf E.s Computer Informationen über den Lehrer gefunden. Die Datei soll im Jahr vor dem versuchten Mord erstellt worden sein. Die Ermittlungen zu dem Vorwurf dauerten an. E.s Anwalt Frank Hannig wies die Vorwürfe zurück. Er habe keine Kenntnis von dem Ermittlungsverfahren.