Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister wiedereröffnet

Nach Restaurierungsarbeiten hat Dresden seine Alten Meister wieder: Mit einem Festakt ist gestern Abend die Gemäldegalerie in der deutschen Stadt feierlich wiedereröffnet worden.

Die Galerie Alte Meister gehört zu den bedeutendsten Museen dieser Art weltweit und war in den vergangenen sieben Jahren für rund 50 Mio. Euro saniert worden. Neben 700 Meisterwerken der Malerei aus mehreren Jahrhunderten werden auch 420 Skulpturen gezeigt. Direktor der Sammlung ist seit 2016 der Wiener Stephan Koja. Der 57-jährige Wiener führt nun seine Institution erstmals im Vollbetrieb.

Schäuble: Museen „Quintessenz Europas“

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble erinnerte als Festredner an die Bedeutung der Kunst für den europäischen Gedanken. Museen seien eine europäische Erfindung, man habe sie die „Quintessenz Europas“ genannt. In Dresden stehe man einem europäischen Kulturerbe gegenüber. Hier sei ein Ort der Begegnung mit dem, was europäische Kulturen miteinander verbindet, „ein Ort, an dem man ein Stück weit ein Europäer werden kann, hier in Dresden, mitten in Europa“.

Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), hatte die Gäste des Festaktes im Schauspielhaus begrüßt. Sie erinnerte daran, dass die Sempergalerie, welche die Galerie Alte Meister beherbergt, in Zeiten einer zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft lange ein großes Banner mit der Aufschrift „Ein Haus voller Ausländer, der Stolz des Freistaates“ zierte. „Es wurde abgehängt, weil wir dachten, die Zeiten würden besser.“ Aber es scheine gerade nötiger denn je, daran zu erinnern, dass diese Sammlungen ein Spiegelbild verdichteter europäischer Kultur darstellen und einen historisch gewachsenen Zusammenhang besitzen.