Erdogan: 30.000 Geflüchtete könnten Türkei verlassen

Nach den Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan haben zuletzt 18.000 Geflüchtete das Land verlassen. Die Zahl könne heute noch auf 25.000 bis 30.000 steigen, sagte Erdogan in Istanbul. „Wir werden die Türen in nächster Zeit nicht schließen, und das wird so weitergehen“, ergänzte er.

„Die Europäische Union muss ihre Zusagen einhalten. Es ist nicht unsere Aufgabe, uns um so viele Flüchtlinge zu kümmern, sie zu versorgen.“ Erdogan sagte, die EU-Gelder für die Türkei zur Unterstützung der Geflüchteten kämen zu langsam an. Er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel darum gebeten, dass die Mittel direkt an die türkische Regierung übermittelt werden.

Abkommen als Entscheidungsgrundlage

Die Türkei hat in den vergangenen Jahren 3,7 Millionen Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg aufgenommen, hinderte sie bisher aber an der Weiterreise nach Europa. Grundlage ist ein Abkommen mit der EU im Zuge der starken Migrationsbewegungen von 2015/2016, als Hunderttausende Menschen vor allem aus Syrien und dem Irak nach Europa kamen.

Kürzlich gab die Türkei aber bekannt, Geflüchtete nun nicht mehr an der Weiterreise nach Europa zu hindern. Griechenland und Bulgarien kündigten daraufhin eine umgehende Verstärkung ihrer Grenzen zur Türkei an.