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CoV-Infektionen

Vier neue Fälle in Wien

In Wien gibt es vier neue Fälle von Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Das gab der Einsatzstab von Gesundheits- und Innenministerium im Zuge seiner täglichen Pressekonferenz am Sonntag bekannt. Vom Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wurden die Fälle bestätigt.

Unter den vier Personen ist ein Paar aus Deutschland. Es ist nach einer Karnevalsveranstaltung in Deutschland nach Wien gekommen. Der Krisenstab der Stadt prüft laut „Wien heute“ nun, welche Möglichkeiten für den Rücktransport von erkrankten Touristen zur Verfügung stehen – mehr dazu in wien.ORF.at.

Bei den anderen beiden Personen handelt es sich um einen Mann und eine Frau, die sich unabhängig voneinander infiziert haben. Die Wienerin war vor Kurzem aus Mailand zurückgekehrt. Die Betroffenen würden allesamt eine „leichte Symptomatik“ zeigen, sagte Hacker-Sprecher Norbert Schnurrer – mehr dazu in wien.ORF.at.

14 Fälle österreichweit

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Österreich stieg damit auf insgesamt 14. Vier Covid-19-Erkrankte gab es bereits davor in Wien, je zwei in Tirol und Niederösterreich, eine in der Steiermark und eine in Salzburg. Zuletzt wurden am Samstag die Fälle einer Steirerin, einer Erkrankten in Salzburg und eines niederösterreichischen Paares bekannt.

Vier neue Coronavirusfälle in Wien

In Wien sind vier weitere Menschen am Corona-Virus erkrankt. Damit ist die Zahl der Ansteckungsfälle in ganz Österreich auf insgesamt 14 gestiegen.

„Es muss einfach damit gerechnet werden, dass es Folgefälle gibt“, hieß es bei der kurzen Pressekonferenz am Vormittag. Berichtet wurde ebenso von einer sehr guten Zusammenarbeit des Einsatzstabs mit den Landessanitätsbehörden. Eine Abklärung der Kontaktpersonen sei ganz besonders wichtig, betonte der zuständige Abteilungsleiter für übertragbare Erkrankungen im Gesundheitsministerium, Bernhard Benka. In Österreich seien die Infektionsfälle noch so gering, dass alle Kontaktpersonen erreicht werden könnten.

Informationshotlines auf Hochtouren

Das gilt etwa für eine 36-jährige Wienerin, die – wie am Samstag bekanntwurde – in Salzburg positiv getestet wurde. Die Frau war mit der Westbahn zu ihrem Lebensgefährten nach Fusch an der Großglocknerstraße (Pinzgau) gereist. Die Westbahn wurde informiert, um Maßnahmen ergreifen zu können, sagte Benka in der Pressekonferenz. Das Unternehmen prüft gegenwärtig eine Desinfektion der betroffenen Zugsgarnitur – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Unterdessen wurde auch die Informations-Hotline 0800 555 621 personell aufgestockt. Darüber hinaus wurde das Callcenter im Innenministerium hochgefahren, um die AGES tatkräftig zu unterstützen. Wer CoV-Symptome aufweist oder befürchtet, erkrankt zu sein, soll zu Hause bleiben und unter der Telefonnummer 1450 den Rat von Expertinnen und Experten einholen.

Anschober: Nächste Woche entscheidend für Entwicklung

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erwartet, dass die nächste Woche zu einer entscheidenden Woche für die Weichenstellung über die Weiterentwicklung der Ausbreitung wird. „Alle Fachexperten sagen uns, dass die Erkrankungsfälle in den nächsten Tagen weiter ansteigen werden“, sagte Anschober.

Infokampagne zum Coroanvirus
APA/Hans Punz
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen

„Wir können Österreich unter keinen Glassturz stellen. Wir werden daher die europaweit abgestimmte Strategie der Behandlung und Abgrenzung der Erkrankten und der Testung bzw. Abgrenzung ihres unmittelbaren Umfeldes konsequent fortsetzen und täglich überprüfen, ob und welche weiteren Maßnahmen es braucht.“ Dazu sei Anschober mit den EU-Gesundheitsministern täglich in Kontakt, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

Auch wenn die Fälle weiter ansteigen, sei es jedoch „ermutigend, dass der Großteil der Erkrankungen – über 80 Prozent – einen leichten Krankheitsverlauf aufweisen. Ermutigend ist auch, dass weltweit bereits fast 40.000 am Virus Erkrankte bereits wieder gesund sind“, meinte Anschober. Bisher wurden österreichweit 1.826 Testungen auf das Virus durchgeführt.

Alle 263 Tests in NÖ negativ

Wie bereits am Samstagvormittag bekanntwurde, gibt es erste Coronavirus-Fälle in Niederösterreich. In der Nacht auf Samstag wurde ein Ehepaar aus dem Bezirk Korneuburg positiv auf das Virus getestet. Das Ehepaar habe Kontakt mit jenem Wiener Ehepaar gehabt, das zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurde und sich bereits seit Donnerstag im Spital befindet – mehr dazu in noe.ORF.at.

In Niederösterreich sind bisher 263 Personen auf den CoV-Erreger untersucht worden. Neben den beiden bekannten Infektionen verlief kein weiterer Test positiv, teilte der niederösterreichische Sanitätsstab mit. 241 negative Ergebnisse lagen Sonntagmittag vor, 20 Überprüfungen waren noch offen.

Am Freitag wurde bekannt, dass ein Wiener Jugendlicher ebenfalls an der Infektion erkrankt ist. Es handelt sich um den Sohn des besagten Wiener Ehepaares. Aufgrund der Erkrankung des Burschen wurden an der Schule des 15-Jährigen, dem Erzbischöflichen Gymnasium im niederösterreichischen Hollabrunn, Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet. Vier Lehrkräfte sowie 23 Schülerinnen und Schüler der Geburtsjahrgänge 2003 bis 2005 müssen in häusliche Quarantäne.

SMZ Süd KFJ 4 Medizinische Abteilung
ORF.at
Die Erkrankten wurden ins Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital gebracht

Die Familie des Burschen befindet sich derzeit im Kaiser-Franz-Josef-Spital (KFJ). Auch die Schwester wurde getestet – sie ist aber gesund, wie das Büro Hacker mitteilte. Die Eltern leiden beide unter einer leichten Lungenentzündung und wurden daher am Donnerstag stationär aufgenommen. Da eine Infektion der Kinder ebenfalls vermutet wurde, sind auch diese seit Donnerstag im Krankenhaus. Der Familienvater hatte in einer betroffenen Region in Italien Urlaub gemacht.

Die Anzahl an Patienten stieg in Wien somit auf acht Personen. Neben den neuen Fällen sowie der Familie ist auch ein älterer – deutlich schwerer erkrankter – Mann betroffen. Der 72-Jährige wird ebenfalls im KFJ behandelt. Laut APA-Informationen handelt es sich um einen renommierten Anwalt. Er war zehn Tage lang mit Grippesymptomen in der Rudolfstiftung behandelt worden, ehe er am Donnerstag ins Kaiser-Franz-Josef-Spital verlegt wurde.

Steirischer Fall hat nur leichte Symptome

Die infizierte 52-jährige Oststeirerin wies hingegen nur leichte Symptome auf. Die Frau befand sich am Samstag mit einer leichten Infektion im Krankenhaus, hieß es am Samstag bei einer Pressekonferenz des Landes Steiermark. Alle Kontaktpersonen wurden verständigt und aufgefordert, zu Hause zu bleiben, sagte die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Die Frau sei in guter Verfassung, wurde betont, sie weise nur leichte Symptome auf.

Bereits am Dienstag wurden zwei Fälle in Tirol bestätigt. Es handelt es sich dabei um ein infiziertes Paar aus Italien. Am Samstag verweigerte die Tiroler Polizei einer Schülergruppe aus Deutschland aus Sicherheitsgründen die Einreise. Grund war eine Schülerin an Bord, bei der der Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion bestand – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Derzeit 81 Verdachtsfälle in Kärnten

In Kärnten gibt es derzeit 81 Personen, die unter Heimquarantäne stehen, viele von ihnen waren beim Karneval in Venedig. Noch sind 37 Testergebnisse ausständig. Aus Friaul Julisch-Venetien werden derzeit fünf Krankheitsfälle von Covid-19 gemeldet – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Aus Oberösterreich ist weiterhin kein Verdachtsfall gemeldet worden – mehr dazu in ooe.ORF.at. In Vorarlberg wurden bisher 65 Verdachtsfälle gemeldet. In 54 Fällen konnte Entwarnung gegeben werden, elf sind noch in Abklärung – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.