Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat gestern im Zusammenhang mit der angespannten Lage an der türkisch-griechischen Grenze erneut betont, dass Österreich ausgiebig humanitäre Hilfe leiste. Doch gibt es auch kritische Stimmen. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) etwa hat heuer erst knapp 23.000 Dollar (20.680 Euro) von Österreich erhalten. Entsprechende Medienberichte bestätigte das UNHCR.
Insgesamt sei für 2020 eine Zusage von einer Million Dollar für Venezuela gemacht worden, hieß es vom UNHCR. Im Vorjahr habe das UNHCR von Österreich 3,9 Mio. Dollar (3,51 Mio. Euro) bekommen, mehr als die Hälfte davon sei ebenfalls Venezuela sowie dem Südsudan gewidmet gewesen.
Zeitung: Ikea zahlt mehr als Österreich
Im internationalen Vergleich ist dieser Beitrag freilich bescheiden. Die USA zahlten im Vorjahr 1,7 Mrd. Dollar ein, die EU 473 Mio., Deutschland 390 Mio., aber auch mit Österreich vergleichbare Länder wie Schweden (142 Mio.), Norwegen (94 Mio.) oder die Schweiz (42 Mio.) leisteten deutlich höhere Beiträge an das UNHCR.
Österreich zählt bei der „Hilfe vor Ort“ zu den knausrigsten EU-Ländern, hatte heute auch die „Kleine Zeitung“ geschrieben. Das würden zudem Zahlen des Roten Kreuzes oder des Welternährungsprogramms belegen. Selbst der schwedische Möbelhersteller Ikea zahle mehr als Österreich ein, so die „Kleine Zeitung“.