EU-Umfrage: Falschnachrichten weit verbreitet

EU-Bürger und -Bürgerinnen stoßen relativ häufig auf Falschnachrichten. Das ergab eine heute veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage in allen EU-Mitgliedsstaaten zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf das tägliche Leben.

Mehr als die Hälfte der Österreicher (59 Prozent) stoßen laut eigenen Angaben regelmäßig auf Falschinformationen, EU-weit sind es mehr als zwei Drittel (71 Prozent). So entdecken elf Prozent der Österreicher „täglich oder fast täglich“ Nachrichten oder Informationen, von denen sie glauben, dass sie „die Realität falsch darstellen oder unwahr sind“.

Medien sollen gegen Desinformation helfen

EU-weit ist die Zahl mit 27 Prozent deutlich größer. „Mindestens einmal pro Woche“ stoßen 26 Prozent der Österreicher auf solche Nachrichten, im EU-Schnitt sind es 25 Prozent. Und 22 Prozent der Österreicher sind mehrmals pro Monat mit „Fake News“ konfrontiert.

„Die Medien“ sind 53 Prozent der Österreicher zufolge verantwortlich für die Bekämpfung von Falschnachrichten oder Desinformationen, gefolgt von „öffentlichen Behörden“ mit 47 Prozent. Erst danach kommen „Social-Media-Plattformen“ mit 38 Prozent. EU-weit sehen „die Medien“ 61 Prozent in der Verantwortung, „öffentliche Behörden“ 53 Prozent und „Social-Media-Plattformen“ 46 Prozent.

Recycling lieber mit Datenschutz

42 Prozent der Österreicher (EU-weit 40 Prozent) sind bereit, ihre alten digitalen Geräte zu recyceln, wenn sicher wäre, „dass das keine potenziellen Datenschutzrisiken darstellt“. 36 Prozent in Österreich und 43 Prozent der EU-27 wären dazu bereit, „wenn es eine Recyclingstelle in der Nähe geben würde“. 30 Prozent der Österreicher gaben an, dass Informationen darüber, „wie viel Energie durch die Bereitstellung und Nutzung von Onlinediensten wie Videostreaming oder Suchmaschinen verbraucht wird“, ihre Nutzung beeinflussen würde. Bei den EU-27 sind es 28 Prozent.

Hinsichtlich des Austauschs von persönlichen Informationen wären 35 Prozent der Österreicher „zur Verbesserung von medizinischer Forschung und Versorgung“ bereit, einige ihrer personenbezogenen Daten sicher zu teilen. EU-weit sind es 42 Prozent. 32 Prozent der Österreicher sind nicht bereit, „irgendwelche“ ihrer „personenbezogenen Daten für irgendwelche Zwecke zu teilen“. Bei den EU-27 sind es um zwei Prozent mehr.

Für die Umfrage wurden im Dezember 2019 EU-weit 26.475 Interviews geführt. In Österreich waren es 1.018 Interviews.