Angriff auf Politiker in Kabul: 27 Tote

Bei einer Gedenkveranstaltung mit mehreren hochrangigen afghanischen Politikern im Westen der Hauptstadt Kabul ist es heute zu einem bewaffneten Angriff gekommen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 27 Menschen getötet. Laut dem afghanischen Gesundheitsministerium könnten sich die Opferzahlen nach dem Anschlag in Kabul noch erhöhen. Alle hochrangigen Politiker sollen sich in Sicherheit befinden.

Auch Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah nahm nach Angaben seines Sprechers an der Zeremonie zum Gedenken an einen verstorbenen politischen Führer in der Früh teil. „Das Ziel des Angriffs war nicht klar, aber Dr. Abdullah ist jetzt an einem sicheren Ort“, sagte der Sprecher. Während einer Eröffnungsrede seien Schüsse und Explosionen zu hören gewesen.

Spezialkräfte machten sich auf den Weg zu dem Schauplatz der Tat, wie Nasrat Rahimi, Sprecher im afghanischen Innenministerium, erklärte. Laut dem Ministerium erfolgte der Angriff von einem höher gelegenen Gebäude aus. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Zahl der Angreifer sei noch nicht bekannt. Diese sollen mit Schnellfeuerwaffen auf die Versammlung geschossen haben. Ein Sprecher der Taliban dementierte auf Twitter umgehend, für den Angriff verantwortlich zu sein.

Taliban-Angriffe trotz Abkommens mit USA

Die USA und die radikalislamischen Taliban hatten am Wochenende ein Abkommen unterzeichnet, das den Weg für einen dauerhaften Frieden in Afghanistan und für einen Abzug der US-Truppen aus dem Land ebnen soll. Allerdings gab es seither bereits Dutzende Taliban-Angriffe. Am Dienstag sollen laut Plan erste Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban beginnen.