Rückgang bei Zivildienstanträgen

Im Vorjahr sind zwar wieder etwas mehr Zivildiener zugewiesen worden, die Zahl der neuen Zivildienstanträge ist aber zurückgegangen. Grund für Letzteres ist der weitere Rückgang der tauglichen Wehrpflichtigen. Die zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hofft, dem Trend durch die von ÖVP und Grünen vereinbarte Einführung der „Teiltauglichkeit“ entgegensteuern zu können.

Wie aus der APA vorliegenden Zahlen des Landwirtschaftsministeriums hervorgeht, wurden im Vorjahr 14.660 junge Männer zum Zivildienst zugewiesen – also um 69 mehr als 2018. Das ist der historisch dritthöchste Wert. Dennoch konnte der von den Trägerorganisationen gemeldete Bedarf (16.331 Personen) wie im Vorjahr nur zu knapp 90 Prozent erfüllt werden. Auch das war allerdings nur möglich, weil Zivildiener, deren Zivildiensterklärung bereits länger zurücklag, ihren Dienstantritt bis ins Vorjahr aufgeschoben hatten. Denn die Zahl der Neuanmeldungen zum Zivildienst ist 2019 um zwei Prozent auf 13.428 gesunken.

Das ist darauf zurückzuführen, dass wegen geburtenschwacher Jahrgänge die Zahl der tauglichen Wehrpflichtigen insgesamt zurückgeht. Denn das Interesse am Zivildienst ist zwar deutlich höher als noch vor zehn Jahren, aber die Zahl der Tauglichen hat stark abgenommen: von 39.600 im Jahr 2010 auf 29.800 im Vorjahr. Von diesen entschieden sich wiederum 56 Prozent für den Wehrdienst und 44 Prozent für den Zivildienst. 2010 waren es nur 35 Prozent Zivildiener.

„Zivildienst-Gipfel“ am Dienstag

Laut Regierungsprogramm soll künftig zwischen Voll- und Teiltauglichen unterschieden werden. Erstere sollen wie bisher uneingeschränkt bei Bundesheer und Zivildienst eingesetzt werden, Letztere im Büro, in der Küche oder einer anderen passenden Tätigkeit. Gänzlich untauglich soll nur sein, wer wegen einer körperlichen oder geistigen Behinderung wirklich nicht dazu in der Lage ist. Besprechen will die Regierung die entsprechenden Pläne bei einem „Zivildienst-Gipfel“ am Dienstag.