Oper Los Angeles: Vorwürfe gegen Domingo „glaubwürdig“

Eine Untersuchung im Auftrag der Oper von Los Angeles hat die gegen den Opernsänger Placido Domingo erhobenen Anschuldigungen des sexuellen Fehlverhaltens als „glaubwürdig“ beurteilt.

Auch wenn die befragten Frauen über unterschiedliche Grade „unangemessenen Verhaltens“ durch Domingo berichtet hätten, stimmten ihre Berichte im Wesentlichen überein, heißt es in dem von dem südkalifornischen Konzerthaus veröffentlichten Untersuchungsbericht. Einige der Frauen hätten starke „Traumatisierungen“ durch die Vorfälle geschildert.

Domingo war im Oktober wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe als Generaldirektor der Oper von Los Angeles zurückgetreten. Das Konzerthaus ließ eine unabhängige Anwaltsfirma die Anschuldigungen untersuchen. Die Juristen untersuchten zehn mutmaßliche Fälle sexuellen Fehlverhaltens im Zeitraum zwischen 1986 – als der Spanier künstlerischer Berater der Oper wurde – und seinem Rücktritt als Generaldirektor. Im Rahmen der sechsmonatigen Untersuchung wurden nach Angaben der Anwaltskanzlei 44 Menschen befragt, darunter auch Domingo selbst.

Domingo hatte sich im Februar bei seinen mutmaßlichen Opfern entschuldigt. In einer kurz nach dieser Entschuldigung nachgereichten Erklärung betonte er aber, sich „nie aggressiv gegenüber irgendjemandem verhalten“ oder etwas getan zu haben, um „die Karriere von irgendjemandem zu behindern“.