Leeres Klassenzimmer
APA/Hans Punz
Schulschließungen

Erste Antworten auf praktische Fragen

Einen Tag nach Ankündigung der Schulschließungen aufgrund der Coronavirus-Epidemie hat das Bildungsministerium einen Katalog an Fragen und Antworten zusammengestellt.

Mit dem Einstellen des Unterrichts an den Schulen ab Montag (Oberstufen) bzw. Mittwoch (Rest) finden auch keine Prüfungen und Schularbeiten statt. Stattdessen sollen die Schülerinnen und Schüler wo möglich auf E-Learning umsteigen bzw. vom Lehrpersonal vorbereitete Übungsaufgaben bearbeiten.

Müssen Schularbeiten nachgeholt werden?

Nicht unbedingt. Für die Anzahl der Schularbeiten ist je nach Schulstufe meist nur eine gewisse Bandbreite vorgegeben. So sind etwa für Deutsch und Fremdsprachen in der sechsten Klasse (Oberstufe) „zwei bis vier“ Schularbeiten vorgesehen und für Mathematik „drei bis fünf“, wovon pro Semester mindestens eine stattfinden muss.

Entfällt daher eine von zwei oder drei vorgesehenen Schularbeiten im zweiten Semester, ist ein Nachholen nicht unbedingt nötig. War ohnehin nur eine vorgesehen, ist es – mit Ausnahme der Maturaklassen – eher unwahrscheinlich, dass diese schon vor Ostern angesetzt war. War das doch der Fall, müsste sie nachgeholt werden.

Wie sieht es in der Maturaklasse aus?

Das ist noch nicht gelöst. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kündigte dafür aber eine baldige Regelung an.

Wird in der unterrichtsfreien Zeit neuer Stoff durchgenommen?

Nein, grundsätzlich nicht. Die Schüler sollen Übungs- und Wiederholungsaufgaben erhalten. Möglich sind aber „vorbereitende Maßnahmen“ für neue Stoffgebiete – Schüler können also aufgetragen bekommen, sich neue Kapitel in ihren Lehrbüchern durchzulesen oder Bücher zu lesen. Diese Themen müssen allerdings nach der Wiederaufnahme des regulären Betriebs nochmals im Unterricht behandelt werden.

Werden die Übungs- und Wiederholungsaufgaben benotet?

Nicht im klassischen Sinn. Allerdings kann die Bearbeitung in die Beurteilung der Mitarbeit einfließen.

Wie kommunizieren die Schulen mit den Eltern bzw. Schülern?

Auf allen Wegen. Infos gibt es an den Volksschulen vor allem über die Mitteilungshefte, Mailverteiler der Klassenelternvertreter, Chatgruppen und über Schulwebsites. An den höheren Schulen gibt es zusätzlich Plattformen wie WebUntis, über die schon jetzt etwa die Hausübungen für die einzelnen Klassen abgerufen werden können.

Gibt es überhaupt E-Learning-Angebote für Schulen?

Das kommt auf die Definition an. Streamingangebote wie bei manchen Lehrveranstaltungen an Unis sind eher selten. Umgekehrt gibt es aber einen Großteil der Schulbücher auch gratis zusätzlich als E-Books mit etwa Audiofiles.

Außerdem schalten derzeit einige Schulbuchverlage für die Dauer der Schulschließungen ihre digitalen Unterrichtsmaterialien gratis frei. Letztere gibt es mittlerweile haufenweise im Internet zu finden – ob und welche davon sie für ihren Unterricht verwenden, entscheiden die Lehrer.