Fluggast mit einer Schutzmaske in der Ankunfsthalle des Internationalen Flughafen Wien-Schwechat.
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Warnung

Außenministerium rät von allen Reisen ab

Österreich hat seine Reisewarnungen drastisch erhöht: „Alle Länder weltweit werden auf ‚Hohes Sicherheitsrisiko‘ (Sicherheitsstufe 4 von 6) gesetzt“, teilte ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg am Donnerstagabend mit. „Das ist ein außergewöhnlicher, aber notwendiger Schritt, den wir heute Abend gesetzt haben.“ Das Außenministerium rät dringend dazu, auf Reisen zu verzichten und bei Auslandsaufenthalten umgehend die Heimreise anzutreten.

Die Unvorhersehbarkeit der Ausbreitung des Virus erfordere „eine besondere Wachsamkeit der Österreicherinnen und Österreicher. Wir raten daher dringend von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ab und rufen dazu auf, nach Österreich zurückzukehren, solange noch Rückreisemöglichkeiten bestehen“, sagte der Minister weiter.

Ausgenommen von der Maßnahme seien jene Länder, die bereits zuvor auf Stufe 5 oder 6 gereiht waren, das waren bisher schon Italien, der Iran, Südkorea und die Provinz Hubei in China. Zum einen geht es um das Risiko durch das Coronavirus, zum anderen um die Maßnahmen von immer mehr Ländern, die Ein- oder Ausreisesperren verfügen", sagte Peter Guschelbauer, Sprecher des Ministeriums, der APA.

Dadurch erhöhe sich drastisch die Gefahr, dass Reisende im Ausland „stranden“. Auslandsösterreicher mit festem Wohnsitz in anderen Ländern sind explizit nicht angesprochen. Betroffen sind laut Guschelbauer wohl Zehntausende Menschen, die sich aktuell auf Auslandsreisen befinden.

Letzte Italien-Touristen werden ausgeflogen

Am Freitagnachmittag werden die letzten heimischen Touristen, die noch in Italien festsitzen, nach Wien zurückkehren. Das Außenministerium hat einen Sonderflug mit einer AUA-Maschine organisiert, die rund 150 Urlauber „einsammeln“ wird.

Wie Guschelbauer am Donnerstagabend der APA mitteilte, wird die Maschine zunächst den Flughafen Rom-Fiumicino anfliegen und danach weitere Passagiere am Flughafen Venedig aufnehmen. Mit der Landung in Wien-Schwechat sei aus derzeitiger Sicht gegen 16.00 Uhr zu rechnen, sagte Guschelbauer.

Gesundheitschecks für Rückreisende

Um sicherzugehen, dass keine mit SARS-CoV-2 Infizierte an Bord gelangen, werden vor Antritt der Rückreise Gesundheitschecks durchgeführt. Solchen Tests müssen sich die Passagiere auch nach der Landung in Schwechat unterziehen. In Umsetzung der behördlich festgelegten Sicherheitsmaßnahmen haben sich die Touristen im Anschluss für 14 Tage in selbst überwachte Heimquarantäne zu begeben. Der Rückflug wird von Mitarbeitern des Außenministeriums und einem Arzt begleitet, betonte Guschelbauer.

Die betroffenen Italien-Urlauber waren nicht mehr aus dem Land gekommen, nachdem die Flug- und Zugsverbindungen gekappt wurden. Touristen, die mit dem eigenen Pkw in den Süden gefahren waren, befänden sich entweder schon wieder in der Heimat bzw. auf dem Weg zurück, meinte Guschelbauer.

Passagierzahlen auf Flughafen Wien brechen ein

Der Flughafen Wien verbuchte in den ersten März-Tagen einen Rückgang von 30 Prozent bei den Passagieren und sprach von einer weiter fallenden Tendenz. Inzwischen bereitet man sich in Wien-Schwechat auf ein Szenario mit 70 Prozent weniger Passagieren vor, bestätigte ein Sprecher auf APA-Anfrage.

„Die aktuellen Entwicklungen in der Luftfahrt und die starke Streichung von Flugverbindungen führt in der Folge zu einer rasch weiter fortschreitenden Passagierverringerung in Richtung dieses Szenarios“, so der Sprecher.

Davor hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Pressekonferenz davon gesprochen, dass der Flughafen seinen Betrieb in Wien um 70 Prozent reduziert habe. Zugleich versicherte Nehammer, dass der Flughafen den Betrieb jedenfalls so weit aufrechterhalten werde, dass Österreicherinnen und Österreicher, die aus dem Ausland nach Österreich wollen, weil sie sich dort nicht sicher fühlen, heimkommen können.