US-Vergeltungsangriffe im Irak

Nach dem tödlichen Raketenangriff auf Truppen der US-geführten Anti-IS-Koalition im Irak haben die USA Luftangriffe gegen eine irantreue Schiitenmiliz geflogen. Das Pentagon teilte mit, Ziel des „defensiven Präzisionsschlags“ gestern Abend seien fünf Waffenlager der proiranischen Miliz Kataib Hisbollah gewesen.

Die Miliz wird für den Raketenangriff auf den Stützpunkt Tadschi nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad verantwortlich gemacht. Dabei waren am Mittwoch zwei amerikanische Soldaten und eine britische Soldatin getötet worden. Zwölf Soldaten wurden verletzt, wie das von den USA angeführte Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mitteilte.

Gegenseitige Drohungen

Kataib Hisbollah hatte den Angriff auf Tadschi gelobt. Die Zeit für die Wiederaufnahme von Dschihad-Operationen sei passend, um die „Schurken und Aggressoren“ aus dem Land zu jagen, hieß es in einer Erklärung. Die schiitische Miliz zählt zu den stärksten im Irak und fordert den Abzug der US-Truppen aus dem Land.

US-Verteidigungsminister Mark Esper teilte auf Twitter mit, die USA würden vom Iran unterstützte Angriffe auf Amerikaner und ihre Alliierten nicht tolerieren. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch, während wir mit unseren Partnern daran arbeiten, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“ Irakische Medien meldeten gestern, Stützpunkte schiitischer Milizen seien unter anderem in den Provinzen Karbala, Basra, Babil und Salahaddin bombardiert worden.