Bundespräsident Alexander Van der Bellen
APA/Bundesheer/Carina Karlovits
Coronavirus

Van der Bellen appelliert an Zusammenhalt

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich Freitagabend wegen der Ausbreitung des Coronavirus an die Bevölkerung gewandt. „Wir müssen jetzt gemeinsam durch diese Situation durch“, sagte er und rief dazu auf, die Empfehlungen von Regierung und Fachleuten ernst zu nehmen. Es gehe darum, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem weiter funktionieren kann.

Van der Bellen sprach von einer „ernsten Situation“: Die Coronavirus-Krise betreffe alle. „Und sie schneidet tief in unseren Alltag ein. Und wir alle können etwas tun. Ganz konkret. Indem wir ernst nehmen, was die Bundesregierung und die Expertinnen und Experten empfehlen. Indem wir auf uns achten. Und auf andere.“

Es gehe darum, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. "Denn wenn die Krankenhäuser überlastet sind, weil zu viele gleichzeitig erkranken, geraten unsere Verletzlichsten in Gefahr, sagte Van der Bellen. Daher die Bitte des Bundespräsidenten: „Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf das Notwendigste. Nur so können wir die Verbreitung der Viren verlangsamen.“ Außerdem appellierte Van der Bellen an die Bevölkerung, die Hygieneratschläge einzuhalten.

Van der Bellen erinnert an Hygieneratschläge

„Bitte achten Sie darauf, dass Sie ihre Hände waschen. Und versuchen Sie, Ihr Gesicht nicht zu berühren. Lassen Sie doch vorübergehend das Händeschütteln. Ich mach das jetzt schon länger nicht mehr“, betonte der Bundespräsident nochmals die Ratschläge. „Winken Sie einander als Begrüßung zu oder lassen Sie sich was anderes einfallen. Ich mach das zum Beispiel so (verbeugt sich, Anm.). Ja, es darf sogar ein bisschen Spaß machen.“

Bundespräsident appelliert an die Bevölkerung

In einer Rede hat sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Bevölkerung gewandt und die Situation in Österreich als ernst bezeichnet. Er gab sich aber zuversichtlich. Das Staatsoberhaupt appellierte an den Zusammenhalt und forderte die Menschen auf, die von der Regierung angekündigten Maßnahmen einzuhalten.

Van der Bellen erinnerte auch an all die Sorgen, die angesichts des Coronavirus den Alltag beherrschten. „Wer schaut auf mein Kind, wenn kein Unterricht mehr stattfindet? Was kann ich tun, damit es den Eltern bzw. Oma und Opa gut geht? Wie geht es mit meinem Geschäft, meinem Arbeitsplatz weiter? Wie komme ich über die Runden?“

Menschen hätten die Eigenschaft, sich schnell auch an „plötzliche Veränderungen anzupassen“, so das Staatsoberhaupt weiter. „Diese Eigenschaft wird uns auch jetzt helfen und hoffentlich auf dem kürzestmöglichen Weg wieder aus dieser Krise herausführen. Aber es wird für uns alle eine große Herausforderung sein. Für uns alle.“

Verteilung Covid-19-Fälle pro 100.000 Einwohner, berechnet auf Bezirke. Stand: 13.03.2020, 14.00 Uhr.

„Ich bin zuversichtlich“

„Wir müssen jetzt gemeinsam durch diese Situation durch. Und je mehr wir jetzt zusammenhelfen, je besser wir jetzt zusammenarbeiten, desto schneller werden wir diese Situation gemeinsam meistern“, sagte Van der Bellen: „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch das schaffen, wie wir schon vieles in unserem Land gemeinsam geschafft haben. Also, schauen Sie bitte auf sich. Und gemeinsam schauen wir auf unser Österreich.“

Grafik zu Coronavirus-Schutzmaßnahmen
Grafik: QuickHoney/ORF.at

Lob des Staatsoberhaupts gab es sowohl für die Regierung, die ruhig, umsichtig und angemessen agiere, als auch für die Opposition, die jetzt zusammenhalte. Und „ein herzliches Danke“ sagte der Bundespräsident allen Menschen in medizinischen und pflegenden Berufen, den Einsatzkräften sowie den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Wirtschaft.

„Danke an alle, die jetzt in Heimquarantäne sind, an alle, die jetzt ihre familiären Kontakte reduzieren. Und Danke an die Menschen im Paznauntal und in St. Anton. Danke für Ihre Geduld und Ihr Verständnis. Sie tun das Richtige. Danke an Sie, meine Damen und Herren, die in Österreich leben, Danke dafür, dass Sie mithelfen“, so der Bundespräsident.