Viele Kranke in Skandinavien nach Urlaub in Österreich

Viele Skandinavier dürften sich beim Skiurlaub in Österreich mit dem Coronavirus angesteckt haben, ein guter Teil von ihnen wohl in Ischgl mit dem Hotspot der Bar Kitzloch. Tirol wies vereinzelte Kritik an späten Maßnahmen zurück: Man habe sofort nach Vorliegen gesicherter Daten reagiert.

Was den Hotspot Ischgl betrifft, wurde am 8. März bekannt, dass der Test eines Barkeepers im Kitzloch positiv ausfiel. Die Gesundheitsbehörden hätten umgehend Erhebungen über seine Kontaktpersonen aufgenommen. Sofort nachdem man feststellte, dass mehrere Besucher der Bar Symptome zeigten, sei am 10. März das Apres-Ski-Lokal geschlossen worden. Am 12. März wurde verkündet, dass das Skigebiet Ischgl vorzeitig geschlossen wird, schilderten Sprecher des Landes den Ablauf.

Erst im Heimatland getestet

Am selben Tag wurde entschieden, dass im gesamten Land Tirol die Wintersaison vorzeitig endet. Und seit gestern sind das gesamte Paznauntal und auch St. Anton Quarantänesperrgebiet.

Dass sich nicht nur einige getestete Norweger (am 6. März waren es vier in Tirol), sondern auch viele andere Skandinavier beim Skiurlaub im Paznauntal angesteckt haben, zeigte sich erst im Lauf der Woche nach ihrer Abreise – weil sie erst daheim getestet wurden.

Die dänischen und norwegischen Gesundheitsbehörden sehen Österreich als Hauptquellland. In Dänemark haben sich 265 der 785 Erkrankten hierzulande angesteckt. Norwegen wies 459 (von 907 Gesamtfällen im ganzen Land) erkrankte Österreich-Urlauber aus. In Dänemark erklärte man späte Testungen von Heimkehrern auch damit, dass am Rückreisetag (das war Samstag, der 8. März) Ischgl und andere Skiorte noch nicht als Hochrisikogebiete deklariert waren.