Türkei stellt Pilger unter Quarantäne

Die Türkei hat aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus zahlreiche Pilger unter Quarantäne gestellt. Die Menschen seien von der kleinen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka (Umrah) zurückgekehrt und würden in Studentenwohnheimen der Hauptstadt Ankara und im zentraltürkischen Konya untergebracht, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca heute auf Twitter mit.

Bei Symptomen Verlegung ins Spital

Sollten Pilger Anzeichen einer Erkrankung haben, würden sie ins Krankenhaus verlegt und getestet. Um wie viele Betroffene es sich handelte, teilte Koca nicht mit.

Der Präsident der Religionsbehörde Diyanet, Ali Erbas, hatte in der Nacht erklärt, es würden am Sonntag die letzten 5.300 Rückkehrer von der Pilgerreise erwartet. Laut Gesundheitsministerium wurden mehr als 10.000 Quarantäneplätze in fünf Studentenwohnheimen zur Verfügung gestellt. Wegen der am Donnerstag angeordneten Schließung der Universitäten seien diese zurzeit kaum belegt. Der Sender CNN Türk zeigte zahlreiche Busse mit Pilgern, die an den Wohnheimen ankamen. Fahrer wie Passagiere trugen Schutzmasken.

Sechs Erkrankungen gemeldet

Die Türkei hat bisher sechs COVID-19-Erkrankungen gemeldet. Davon gehören fünf einer Familie an. Zudem wurde ein heimgekehrter Pilger am Samstag positiv getestet. Saudi-Arabien hatte bereits Ende Februar die Grenzen für Pilgerreisen von Ausländern in die Städte Mekka und Medina geschlossen. Die türkischen Behörden machten keine Angaben dazu, wann die Pilger nach Saudi-Arabien gereist waren.