Großer Brand im Flüchtlingslager von Moria

Im Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist heute ein Brand ausgebrochen. Das berichteten örtliche Medien übereinstimmend. Ein Offizier der Feuerwehr sagte der dpa, die Ursache sei unklar.

Der Brand sei groß, und es seien starke Einheiten der Feuerwehr im Einsatz. Griechischen Medienberichten zufolge soll ein Kind ums Leben gekommen sein. Die Feuerwehr geht von einem Unfall und nicht von Brandstiftung aus, hieß es. Eine offizielle Erklärung lag aber nicht vor. Der Brand sei groß, und es seien starke Einheiten der Feuerwehr im Einsatz.

Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos
APA/AFP/Mangolis Lagoutaris

Die Feuerwehr habe Schwierigkeiten, den Brand unter Kontrolle zu bringen, weil die Containerwohnungen im Lager sehr nah beieinanderstehen, berichteten örtliche Medien. Das Nachrichtenportal der Insel, Stonisi.gr, zeigte Aufnahmen aus Moria, auf denen Menschen zu sehen sind, die in Panik versuchen, den Flammen zu entkommen. In und um das Camp von Moria leben gut 19.000 Menschen.

Frachter mit Flüchtlingen auf Grund gelaufen

Die griechische Küstenwache griff heute in der Früh rund 200 Flüchtlinge vor der Insel Kea auf. Ihr Kleinfrachter war vor dem Hafen dieser Kykladeninsel auf Grund gelaufen. Zuvor hatten Schlepper mit einem Schlauchboot das Boot verlassen. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ERT) unter Berufung auf die Küstenwache.

Die Menschen waren nach Informationen aus Kreisen der Küstenwache von der türkischen Ägäis-Küste gestartet. Sie seien auf dem Weg nach Italien gewesen, um nicht in Griechenland bleiben zu müssen. Wegen stürmischer Winde, die stellenweise die Stärke neun erreicht hätten, sei das Schiff dann vor der Insel Kea auf Grund gelaufen, hieß es.

Griechenland hat das Asylverfahren für Geflüchtete, die seit dem 1. März aus der Türkei kommen, ausgesetzt. Das gilt zunächst für einen Monat. Alle seit dem 1. März angekommenen Migranten werden in geschlossenen Lagern festgehalten, um sie später auszuweisen.

Steinmeier: Lage der Flüchtlinge in Griechenland „dramatisch“

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat auf die weiterhin dramatische Lage der Flüchtlinge in den Lagern in Griechenland und an der griechisch-türkischen Grenze hingewiesen. „Die Kinder, Frauen und Männer leben dort unter schwierigsten Bedingungen“, sagte Steinmeier heute dem Portal T-online.de.

Die geplante Aufnahme von 1.600 Minderjährigen in Deutschland und weiteren EU-Staaten sei unter diesen Umständen „das Mindeste, was wir tun können“. Er sei „sehr froh“, dass die beteiligten EU-Staaten hier „ein Zeichen“ setzten, sagte der Bundespräsident weiter.

„Gleichzeitig können wir nicht auf den Schutz der EU-Außengrenzen, auch den Schutz vor unkontrollierten Grenzübertritten, verzichten“, betonte er allerdings. Mit Blick auf das Vorgehen der Türkei fügte er hinzu: „Europa darf sich nicht erpressen lassen von einer zynischen Politik, die Tausende Menschen absichtlich in eine Sackgasse schickt.“