WHO: „Größte Gesundheitskrise unserer Zeit“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Coronavirus-Pandemie als „größte Gesundheitskrise unserer Zeit“ eingestuft. „Zeiten wie diese bringen das Beste und das Schlimmste in den Menschen zum Vorschein“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in einer im Internet übertragenen Pressekonferenz. Es gebe inzwischen mehr Infizierte und mehr Todesfälle im Rest der Welt als in China. Bei jedem Verdachtsfall müsse ein Test gemacht werden, mahnte der WHO-Chef.

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen die Staaten die Zahl der Tests deutlich erhöhen. „Wir haben eine einfache Botschaft: Testen, testen, testen“, sagte Ghebreyesus: „Man kann ein Feuer nicht mit verbundenen Augen bekämpfen.“

Lob für Maßnahmen

Es sei gut, dass in vielen Ländern inzwischen viel mehr Maßnahmen ergriffen worden seien, die soziale Distanz der Menschen untereinander zu erhöhen, sagte der WHO-Chef weiter. Um die Verbreitung des Coronavirus wirksam einzudämmen, sei es aber nötig, auch viel mehr zu testen und anschließend Infizierte und Kontaktpersonen wirksam zu isolieren. Erkrankte seien nach Abklingen der Symptome noch rund zwei Wochen infektiös.

Die WHO habe deshalb in letzter Zeit insgesamt 1,5 Millionen Tests an 120 Länder geschickt. Es sei auch wichtig, dass alle Betreuungspersonen gerade in häuslicher Umgebung die Vorsichtsmaßnahmen strikt beachteten. Dazu gehöre Händewaschen. Der WHO-Chef zeigte sich besorgt, was passieren könne, wenn weniger entwickelte Länder von der Pandemie mit voller Wucht erfasst würden.