Drohnen zur Überwachung der Ausgangssperre in Spanien

Zur Überwachung der seit Sonntag geltenden Ausgangssperre setzt die spanische Polizei unter anderem auch Drohnen ein. So zum Beispiel in Madrid, der in Spanien von der Coronavirus-Krise am stärksten betroffenen Region des Landes. Die kleinen Fluggeräte tragen unter anderem Lautsprecher, mit denen die Menschen aufgefordert werden, zu Hause zu bleiben.

Drohnen kontrollieren Ausgangssperre

Zur Überwachung der seit Sonntag geltenden Ausgangssperre setzt die spanische Polizei unter anderem auch Drohnen ein. (Quelle: APTN)

„Wir werden nicht zögern, alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um deine Sicherheit und die Sicherheit aller zu schützen“, schrieb die städtische Polizei in ihrem Twitter-Account, auf dem auch Videoaufnahmen des Drohneneinsatzes zu sehen sind.

Ähnliche Regeln wie in Österreich

Seit Inkrafttreten der Ausgangssperre sind die Straßen in Madrid und ganz Spanien nahezu leer. Die Menschen dürfen nur noch aus dem Haus, um Lebensmittel einzukaufen, und zur Apotheke, zum Arzt und zur Arbeit zu gehen. Oder den Hund auszuführen. Zudem darf man nach draußen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zubetreuen.

Nach Italien ist Spanien das von der Epidemie am stärksten betroffene Land Europas. Die Zahl der Menschen, die sich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert haben, kletterte heute auf mehr als 11.000. Außrdem gab es bereits fast 500 Todesfälle. Das sind etwa 150 mehr als am Vortag.

Italien: Parkbänke und WLAN gesperrt

In Italien greifen die Bürgermeister mehrerer Städte unterdessen zu drastischen Maßnahmen, um die Menschen von den Straßen fernzuhalten. Der Bürgermeister der norditalienischen Kleinstadt Rocca San Casciano in der Region Emilia-Romagna, Pier Luigi Lotti, ließ alle Bänke im Stadtkern entfernen.

Auch der Bürgermeister der Stadt Forli, Gian Luca Zattini, ließ Marmorbänke absperren. Die besonders betroffene Stadt Bergamo schaltete auch das kommunale Gratis-WLAN-System aus. „Wir mussten das WLAN-System ausschalten, weil sich unweit der Hotspots Gruppen von Personen bildeten. Wie oft sollen wir noch erklären, dass man zu Hause bleiben und soziale Kontakte vermeiden muss?“, klagte der Bürgermeister von Bergamo, Giorgio Gori. Bergamo ist die von der Epidemie italienweit am stärksten betroffene Stadt. 330 Coronavirus-Todesopfer wurden in einer Woche gemeldet.

Sechs Gemeinden komplett abgeriegelt

Sechs Gemeinden in Italien wurden inzwischen wegen der hohen Infektionszahl komplett abgeriegelt. Dabei handelt es sich um die Gemeinde Medicina (Provinz Bologna), um fünf Kommunen in der Region Kampanien und eine in der süditalienischen Region Basilikata. Die Menschen dürfen ihre Gemeinde nicht verlassen, die Polizei hat Straßensperren errichtet.

Auch die Regierungsmitglieder halten sich an die strengen Vorschriften zur Viruseindämmung. So trugen bei der Ministerratssitzung in Rom Premier Giuseppe Conte und alle Minister gestern Gesichtsschutzmasken und Handschuhe. Die Sitzplätze wurden so aufgestellt, dass dabei die Distanz von einem Meter eingehalten wurde, berichtete Umweltminister Sergio Costa.